In gleich neun US-Bundesstaaten wird die Geduld von Kaffeeliebhabern auf die Probe gestellt, nachdem der Streik der Starbucks-Mitarbeiter mittlerweile den fünften Tag erreicht hat. Initiiert von der Gewerkschaft Starbucks Workers United, begannen am Sonntag Arbeitnehmer in Missouri, New Jersey und New York ihre Arbeit niederzulegen. Bereits einen Tag zuvor schlossen sich Filialen in Colorado, Ohio und Pennsylvania den Protesten an. Die Gewerkschaft vertritt mehr als 10.000 Beschäftigte in über 525 Filialen landesweit.
Eine Sprecherin der Starbucks Workers United teilte CNN mit, dass 30 Filialen im gesamten Land komplett geschlossen blieben. Der vollständige Umfang des Sonntagsstreiks bleibt allerdings noch abzuwarten. Bis Dienstag könnte die Zahl der betroffenen Filialen auf 'hunderte' anwachsen, eine im Vergleich kleine Anzahl angesichts der über 10.000 Filialen und 200.000 Angestellten von Starbucks.
Der Streik, der am Freitag mit Streikposten in Chicago, Los Angeles und am Hauptsitz in Seattle begann, verfolgt das Ziel, durch ein wirtschaftliches Angebot die Löhne der Baristas zu erhöhen. Ein Rahmen für eine erste Tarifvereinbarung besteht laut Gewerkschaft bereits seit Februar; dennoch bleiben viele rechtliche Beschwerden ungelöst.
Starbucks betonte in einer Erklärung am Donnerstag, die Gewerkschaft habe die Verhandlungen vorzeitig abgebrochen, obwohl man seit April in mehr als neun Sitzungen und über 20 Tage verhandelt habe. Die Präsidentin der Gewerkschaft Workers United, Lynne Fox, kritisierte, dass Starbucks trotz bekundeten Wertes seiner Mitarbeiter keine sofortigen Investitionen in die Gehälter tätige und bestehende arbeitsrechtliche Probleme nicht löse.
Bereits im Dezember schlug das Unternehmen keine sofortigen Lohnerhöhungen und eine Garantie von nur 1,5 Prozent für die kommenden Jahre vor — ein Vorschlag, der für viele Mitarbeiter weniger als 50 Cent pro Stunde bedeutet.
Der Streik fällt in eine geschäftige Urlaubszeit, in der Starbucks von saisonalen Getränken, Geschenkkarten und Tassenprodukten profitiert. Auch wenn in New Jersey keine Streikposten zu sehen sind, wird in New York, speziell in Brooklyn und Long Island, sowie in Missouri und Pennsylvania umfangreich gepiket.
Trotz der Arbeitsniederlegungen versicherte Starbucks am Sonntag, dass lediglich wenige Filialen betroffen seien, was keine nennenswerten Auswirkungen auf den Betriebsablauf habe. Das Unternehmen bekräftigte zudem seine Absicht, bestehende Vereinbarungen zur Lösung von Rechtsstreitigkeiten und die Einführung von Kreditkartentrinkgeldern sowie angekündigten Leistungen für Gewerkschaftsmitglieder umsetzen zu wollen.