Streik bei Canada Post: Stillstand zur Hochsaison droht

Rund 55.000 Beschäftigte der Canada Post sind am Freitag in den Streik getreten, nachdem ihr Gewerkschaftsverband keine Einigung über eine Gehaltserhöhung mit dem Postbetreiber erzielen konnte. Der Zeitpunkt könnte kaum ungünstiger sein, da die Feiertage vor der Tür stehen. Die Gewerkschaft fordert unter anderem Lohnerhöhungen im Einklang mit der Inflation, eine Verrechnung von Lebenshaltungskostenanpassungen in den Grundlohn und sichere Arbeitsbedingungen. Bereits zu Beginn der Woche hatte die Gewerkschaft eine dreitägige Streikankündigung herausgegeben. „Nach einem Jahr ergebnisloser Verhandlungen haben sich die Postangestellten schweren Herzens zum Streik entschieden“, verkündete die Canadian Union of Postal Workers (CUPW) in einer Mitteilung. Die Canada Post erklärte in einer separaten Stellungnahme, dass der Betrieb während des Streiks eingestellt wird. Dies bedeutet, dass Briefe und Pakete weder bearbeitet noch zugestellt werden und einige Postämter schließen müssen. In den letzten Monaten hat die liberale Regierung Kanadas bereits zweimal in Arbeitskonflikte eingegriffen. Zu Beginn der Woche ordnete die Regierung ein Ende der Streitigkeiten an den größten Häfen des Landes an, und im August wurden Arbeitsniederlegungen bei den beiden größten Eisenbahnunternehmen Kanadas beendet. Arbeitsminister Steven MacKinnon verkündete am Donnerstagabend, dass er formell einen speziellen Vermittler zwischen Canada Post und der Beschäftigtenvertretung eingesetzt hat. "Kanadier brauchen eine Einigung", schrieb er auf der Social Media-Plattform X. "Wir sorgen dafür, dass beide Parteien alles Notwendige haben, um zu einer Vereinbarung zu gelangen."