Ein anstehender Streik der größten Gewerkschaft des US-amerikanischen Flugzeugbauers Boeing hat dem Unternehmen an der Börse erhebliche Einbußen beschert. Vor dem offiziellen Handelsbeginn sanken die Aktien um 3,7 Prozent gegenüber dem Schlusskurs des Vortages. Der negative Trend des Unternehmens setzt sich damit fort – seit Jahresbeginn hat Boeing aufgrund wiederholter Fehlerserien bereits mehr als ein Drittel seines Börsenwertes eingebüßt.
Die rund 33.000 bei der Gewerkschaft IAM organisierten Boeing-Mitarbeiter hatten trotz einer Einkommenssteigerung und der Zusicherung von Arbeitsstandorten in einer Abstimmung mit deutlicher Mehrheit für einen Streik votiert. Analysten wie Cloe Lemarie von Jefferies sehen die entscheidende Frage nun darin, wie lange der Streik andauern wird.
IAM hatte zuletzt im Jahr 2008 gestreikt, und das für 57 Tage. Damals beliefen sich die Kosten für Boeing nach Schätzungen von Analysten auf rund zwei Milliarden Dollar. Ob ähnliche Verluste auch dieses Mal zu erwarten sind, bleibt abzuwarten, jedoch scheint sich bereits ein schweres Fahrwasser für das Unternehmen abzuzeichnen.