24. Oktober, 2024

Wirtschaft

Streik bei Boeing: Aufstand der Arbeiter setzt Flugzeuggiganten unter Druck

Streik bei Boeing: Aufstand der Arbeiter setzt Flugzeuggiganten unter Druck

In einer weiteren bedeutenden Wendung im krisengeschüttelten Jahr von Boeing haben die Fabrikarbeiter des Unternehmens das jüngste Vertragsangebot abgelehnt und setzen ihren Streik fort. Dieser Arbeitsausstand, der nun bereits seit sechs Wochen andauert, hat die Produktion der umsatzstärksten Flugzeuge des Luftfahrtgiganten erheblich beeinträchtigt.

64 Prozent der Mitglieder der International Association of Machinists and Aerospace Workers in Seattle votierten gegen das Vertragsangebot. Die Gewerkschaftsführer betonen, dass nach einem Jahrzehnt der Zugeständnisse nun dringend Nachholbedarf bestehe. Jon Holden, Vorsitzender der IAM District 751, erklärte entschlossen, dass die Abstimmung die Demokratie am Arbeitsplatz widerspiegele und zugleich eine klare Botschaft an das Unternehmen sei: Jahrelange Misshandlungen der Belegschaft haben Konsequenzen. Boeing selbst enthielt sich bislang eines Kommentars zu diesem Votum.

Die Lage trifft Boeing in einem ohnehin herausfordernden Jahr, zumal das Unternehmen im Januar durch einen Vorfall mit einer 737 Max während eines Alaska Airlines-Fluges in den Fokus mehrerer Bundesuntersuchungen geriet. Das finanzielle Loch, das durch den Streik in die Kassen des Unternehmens gerissen wird, ist gewaltig: Im dritten Quartal verzeichnete Boeing einen Verlust von über sechs Milliarden Dollar.

Verhandelt wird über Lohnerhöhungen und Rentenpläne. Während das abgelehnte Angebot eine 35-prozentige Gehaltserhöhung über vier Jahre vorsah, sprach der ursprüngliche Vorschlag der Arbeitnehmerseite von einer Forderung über 40 Prozent in drei Jahren. Die Gewerkschaft hebt hervor, dass der Verzicht auf die Wiederherstellung eines traditionellen Rentensystems der eigentliche Streitpunkt sei. Larry Best und Theresa Pound, langjährige Angestellte bei Boeing, stimmen überein, dass Renten- und Lohnfragen oberste Priorität haben sollten und der momentane Streik als Chance gesehen werden muss, um Verbesserungen auszuhandeln.

Der Druck auf Boeing, eine für beide Seiten zufriedenstellende Lösung zu finden, wächst stetig, insbesondere da die Gewerkschaft unbeirrt darauf beharrt, dass die Zeit reif ist, um elementare Verbesserungen für die Arbeiter zu erzielen.