19. September, 2024

Politik

Strategischer Rückzug: Wüst verzichtet zugunsten von Merz

Strategischer Rückzug: Wüst verzichtet zugunsten von Merz

Die Entscheidung des NRW-Ministerpräsidenten, auf eine Kanzlerkandidatur zu verzichten, dürfte sich für ihn langfristig als klug erweisen. Durch den bewussten Verzicht aus einer Position der Stärke heraus, vermeidet er den direkten Zweikampf mit dem ambitionierten Friedrich Merz. Es ist ein Duell zwischen Alt und Jung, gestern und morgen: Für den 68-jährigen Merz ist es die letzte Möglichkeit, sich als Kanzlerkandidat zu etablieren. Der 49-jährige Wüst hingegen hat noch Zeit. Seine Moment könnte noch kommen, vorausgesetzt, er und die Wähler wollen es.

Es ist an der Zeit, das Wahlvolk in puncto Kanzlerkandidatur nicht länger im Unklaren zu lassen, denn das ist – mit Verlaub – schlichtweg albern. Merz muss keine Rücksicht auf den bayerischen Ministerpräsidenten nehmen. Sollte Markus Söder erneut, wie vor drei Jahren im Duell mit Armin Laschet, quer schießen, hätte er in der Union nahezu keine Unterstützung mehr. Ein verlorener Kampf um die Kandidatur könnte ihm zudem in Bayern schaden. Es ist also nun an der Zeit, klarzustellen, was längst offensichtlich ist: Der Kanzlerkandidat der Union heißt Friedrich Merz.