09. Januar, 2025

Wirtschaft

Strategischer Balanceakt: Chinas Zentralbank und der Yuan

Strategischer Balanceakt: Chinas Zentralbank und der Yuan

Die Beobachtung, wie die People's Bank of China (PBOC) ihr "gelenktes Wechselkurssystem" handhabt, gestaltet sich komplex. Die Zentralbank verfügt über ein Arsenal an Instrumenten, um den Devisenmarkt zu beeinflussen. Während einige dieser Werkzeuge, wie der tägliche Referenzkurs, relativ transparent sind, bleiben andere eher undurchsichtig. Dazu gehört die Möglichkeit, chinesische Banken hinter verschlossenen Türen dazu aufzufordern, den Yuan im Eigenhandel nicht zu schwächen. Angesichts der Tatsache, dass sich die Währung erneut am unteren Ende des erlaubten Handelsbands bewegt und nahe eines Rekordtiefs im Ausland notiert, sind verstärkte Bemühungen zur Stabilisierung des Yuan zu erwarten, insbesondere da ein möglicher Handelskrieg in der Luft liegt.

Das offensichtlichste Mittel zur Einflussnahme auf die Währung ist der von der PBOC festgelegte Referenzkurs. Dieser wird jeden Handelstag um 9:15 Uhr Pekinger Zeit gesetzt und gibt dem Yuan einen Spielraum von 2% in beide Richtungen. Bei der Festlegung werden neben dem offiziellen Schlusskurs des Vortags, der um 16:30 Uhr feststeht, auch die Bewegung des Yuan gegenüber einem Währungskorb sowie Änderungen anderer wichtiger Wechselkurse berücksichtigt. Indem die Zentralbank einen schwächeren Schlusskurs billigt, kann sie schwächere Fixings festlegen, ohne damit ein starkes politisches Signal zu senden oder die Märkte zu destabilisieren. Ein deutlich von den Markterwartungen abweichender Referenzkurs wird in der Regel als Botschaft Pekings interpretiert.