Die in Münster ansässige und an der Münchener Börse notierte energenta AG hat bekannt gegeben, dass sie ihre 50-prozentige Beteiligung an der energenta ersatzbrennstoffe GmbH verkauft hat. Auch die Liegenschaft in Ochtrup, welche diesem Geschäftsbereich zuzuordnen ist, wurde an denselben strategischen Investor veräußert. Diese finanzielle Neuausrichtung ermöglicht dem Unternehmen, bestehende Verbindlichkeiten zu reduzieren und bewirkt erhebliche Einsparungen im Zinsergebnis, was sich positiv auf die Rentabilitätskennzahlen auswirkt.
Mit den durch den Verkauf freigesetzten Mitteln plant energenta AG, sich auf den expandierenden Geschäftsbereich "Regranulate & Compounds" zu konzentrieren. Dieser Sektor zielt darauf ab, bis zu 100 Prozent der Neuware durch recycelte Produkte zu ersetzen, ein Schritt, der angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen große Chancen birgt. Insbesondere im Automobilbereich und im Verpackungssektor wird ein starkes Wachstum des Einsatzes von Rezyklaten erwartet.
Die Trennung von der energenta ersatzbrennstoffe GmbH hat auch die Auflösung der Zusammenarbeit mit der Ensace GmbH Kunststoffverwertung zur Folge. Die Energenta AG kam dem Wunsch der Ensace-Geschäftsführung nach, die Tätigkeit am Standort Ochtrup ohne eine Verbindung zur energenta AG nicht fortzusetzen. Trotz der Auflösung wird die Möglichkeit einer erneuten Zusammenarbeit in Zukunft geprüft.
Gisbert Schulte-Bücker, Vorstand der energenta AG, betonte die Bedeutung dieser strategischen Transformation: "Nach über zwei Jahrzehnten der Pionierarbeit im Bereich Kunststoff-Recycling fokussieren wir uns nun auf unsere Kernkompetenzen. Trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen gehen wir davon aus, dass sich der Anteil von Rezyklaten in Schlüsselindustrien in den nächsten Jahren erheblich steigern wird."
Als Anbieter von umfassenden Recyclinglösungen konnte die energenta AG bereits zahlreiche Erfolge im Bereich der nachhaltigen Kunststoffe verzeichnen. Das Unternehmen setzt auf 360-Grad-Prozesse, die von der Beratung bis zur Implementierung von Kreislaufsystemen reichen. Es trägt so maßgeblich zum Erhalt knapper Ressourcen und zur Reduzierung von CO2-Emissionen bei.