Das Investmentunternehmen Berkshire Hathaway unter Leitung des renommierten Investors Warren Buffett hat zuletzt signifikante Veränderungen in seinem Portfolio vorgenommen. Die Gesellschaft zieht sich aus verschiedenen Schlüsselbeteiligungen zurück und baut gleichzeitig die höchste Barreserve ihrer Geschichte auf, die mittlerweile über 325 Milliarden Dollar umfasst.
Trotz der breiten Abverkäufe fällt auf, dass Berkshire auf bestimmte Beteiligungen wie Sirius XM weiterhin setzt. Vor einem Jahr machte Apple noch die Hälfte des Portfolios aus, doch inzwischen wurde der Anteil um etwa 67 Prozent reduziert. Aktuell hält Berkshire Aktien im Wert von circa 70 Milliarden Dollar an Apple. Auch Anteile in Höhe von rund 10 Milliarden Dollar an der Bank of America wurden seit diesem Sommer abgestoßen. Insgesamt beliefen sich die Verkäufe im letzten Quartal auf 36,1 Milliarden Dollar, während lediglich 1,5 Milliarden Dollar in neue Aktienkäufe flossen.
Hinter Buffetts Strategiewechsel mag eine skeptische Einschätzung des Marktes stecken. Angesichts geopolitischer Unsicherheiten und rasanter technologischer Entwicklungen, die für Destabilisierungen sorgen könnten, scheint Buffett um die Stabilität des Marktes besorgt. In seinem Brief an die Aktionäre des vergangenen Jahres charakterisierte Buffett die Marktlage als „besonders kasinogleich“ und betonte die Notwendigkeit, Berkshire so aufzustellen, dass selbst in einem möglichen Finanzfeuer der Bestand gesichert ist.
Diese Vorsicht teilt Buffett mit anderen Marktführern. Jamie Dimon, CEO von JPMorgan Chase, bezeichnete die geopolitische Lage kürzlich als „tückisch“ und hob die Bedeutung von Barreserven in turbulenten Zeiten hervor. Goldman Sachs erwartet in ihrer Analyse zudem, dass der Aktienmarkt in den nächsten zehn Jahren lediglich eine Rendite von drei Prozent bringen könnte.
Nicht nur der Makomarkt bereitet Buffett Sorgen; erstmals seit 2018 verzichtete er auf den Rückkauf von Berkshires eigenen Aktien. Dies geschah obwohl er daran festhält, dass solche Rückkäufe sinnvoll sind, wenn sie unter dem konservativ bestimmten inneren Wert des Unternehmens liegen.