Die Gespräche zwischen den japanischen Automobilgiganten Honda und Nissan über eine mögliche Fusion sind offiziell beendet. Die Unternehmen verkündeten am Donnerstag in Tokio, dass die im Dezember aufgenommenen Verhandlungen nicht fortgesetzt werden. Stattdessen streben die beiden Autobauer, gemeinsam mit Mitsubishi Motors, eine strategische Zusammenarbeit an. Diese Partnerschaft, die seit August des letzten Jahres in Planung ist, soll den Fokus auf die Digitalisierung und Elektrifizierung von Fahrzeugen legen. Ein Zusammenschluss der Unternehmen hatte sich bereits in den vergangenen Wochen als immer unwahrscheinlicher herausgestellt, nachdem verschiedene Medien entsprechende Berichte veröffentlicht hatten. Ziel der angedachten Fusion war es, die Herausforderungen auf dem kriselnden chinesischen Markt besser meistern zu können und sich gegen die zunehmende Konkurrenz im expandierenden Sektor der Elektromobilität zu wappnen. Vor allem in Asien stehen die japanischen Hersteller unter Druck, da Tesla und der chinesische Branchenführer BYD in den USA und China deutlich an Boden gewinnen. Besonders Nissan kämpft mit rückläufigen Verkäufen auf dem chinesischen Markt. Ein potenzielles Szenario der Gespräche war, dass Nissan in Form eines Joint Ventures unter das Dach von Honda schlüpfen könnte – ein Plan, der letztlich nicht verwirklicht wurde. Beide Unternehmen haben beschlossen, sich auf dezentralisierte und schnellere Entscheidungsprozesse einzulassen, um in einem sich dynamisch entwickelnden Marktumfeld agiler zu werden. Honda und Nissan sind nach Toyota die beiden größten Autobauer Japans und stehen nun vor der Herausforderung, sich neu zu positionieren.
Wirtschaft
Strategische Neuausrichtung: Honda und Nissan beenden Fusionsgespräche
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