19. September, 2024

Politik

Strategische Herausforderungen im Kursk-Gebiet: Ukraine und Russland in dynamischen Gefechten

Strategische Herausforderungen im Kursk-Gebiet: Ukraine und Russland in dynamischen Gefechten

Die ukrainische Offensive in Russlands westlicher Kursk-Region hat sowohl für Kiew als auch für Moskau strategische Entscheidungen notwendig gemacht. Die russischen Truppen haben begonnen, im Gebiet Gegenangriffe zu starten, einige Dörfer zurückzuerobern und die Fähigkeit der Ukraine, das eroberte Territorium zu halten, zu gefährden. Gleichzeitig setzen russische Soldaten ihre Angriffe in anderen Frontabschnitten fort - ein Terrain, das Kiew ursprünglich durch die Kursk-Aktion stabilisieren wollte.

Während die Bodenoperationen toben, sind beide Länder auch in intensiven Luftangriffen verwickelt. Zielscheiben dieser Attacken sind gegenseitig die Militärbasen und Energieinfrastrukturen, um die Kriegsanstrengungen des Gegners zu schwächen. Besonders dramatisch: Russland greift weiterhin regelmäßig zivile Ziele an und verursacht dabei zahlreiche Opfer.

Nach unabhängigen Berichten haben russische Truppen in den letzten Tagen an mehreren Stellen Territorien zurückgewonnen, darunter das Dorf Snagost und umliegende Siedlungen wie Krasnooktyabr'skoe. Videos belegen, dass russische Soldaten dort die russische Flagge gehisst haben. Die russische Regierung hat zudem die Evakuierung von Zivilisten angeordnet, was auf weitere Gegenangriffe hinweist.

Auf der anderen Seite haben sich ukrainische Einheiten in den letzten Tagen ebenfalls bewegt und sind bei Novyi Put' durch die Grenze vorgedrungen. Experten vermuten, dass dies den russischen Gegenangriff erschweren soll, allerdings ist noch unklar, ob die ukrainischen Truppen dort Territorium halten konnten. Wie ein ukrainischer Soldat berichtete, ändert sich die Lage auf dem Schlachtfeld stündlich.

In der Ostukraine stehen die ukrainischen Truppen stark unter Druck. Trotz der Angriffe auf das russische Territorium hat Moskau nur wenige erfahrene Einheiten abgezogen. Stattdessen setzt Russland auf Truppen innerhalb des Landes und presst weiter auf die ukrainischen Stellungen, insbesondere in der stark umkämpften Region Donezk. Hinzu kommen russische Vorstöße bei der strategisch wichtigen Stadt Pokrovsk, die durch ihren Eisenbahnknoten und die Versorgungsstraßen entscheidend für die ukrainische Verteidigung ist.

Derweil hat Russland seine Luftkampagne gegen die Energieinfrastruktur in der Ukraine forciert, was zu einer dramatischen Verschlechterung der Stromversorgung führen könnte. Ukrainische Städte wie Kyjiw, Charkiw und Poltawa waren in den letzten Wochen häufig Ziel solcher Angriffe. Hingegen haben ukrainische Luftangriffe auf russisches Territorium, darunter Ölraffinerien und militärische Anlagen, zugenommen. Präsident Wolodymyr Selenskyj äußerte erneut die Notwendigkeit von Langstreckenwaffen, um effektiv auf Russland zu reagieren.

Die internationale Unterstützung wird weiterhin diskutiert, zuletzt bei einem Treffen zwischen US-Präsident Biden und dem britischen Premierminister Starmer. Doch konkrete Änderungen der Unterstützungspolitik bleiben bislang aus.