18. Januar, 2025

Politik

Strategische Annäherung: Russland und Iran vertiefen Kooperation

Strategische Annäherung: Russland und Iran vertiefen Kooperation

Russland und der Iran besiegeln eine 20-jährige strategische Partnerschaft, die militärische und wirtschaftliche Zusammenarbeit umfasst. Dies vereinbarten Irans Präsident Massud Peseschkian und Wladimir Putin, Kremlchef in Moskau, und unterzeichneten ein umfassendes Abkommen, das live im iranischen Staatsfernsehen übertragen wurde.

In Anbetracht der verschärften internationalen Sanktionen und der daraus resultierenden Isolation beider Länder, sehen Experten diese Partnerschaft als einen klugen, wenn auch notwendigen Schachzug zur Stärkung ihrer Positionen. Im Rahmen der Vereinbarung verpflichten sich beide Seiten, Geheimdienste und Sicherheitsbehörden enger zu koordinieren und die militärisch-technische Zusammenarbeit zu intensivieren. Überraschenderweise bleibt eine militärische Beistandsklausel aus.

Das Handelsvolumen beider Länder beläuft sich auf etwa vier Milliarden Dollar jährlich – ein im Vergleich mit anderen Nachbarländern Russlands nahezu bescheidener Wert. Dennoch betonte Putin die Wichtigkeit der Handelsbeziehungen, räumte aber auch deutlichen Nachholbedarf ein. Gemeinsam mit dem Iran plant Russland zudem den Bau eines neuen Nord-Süd-Korridors auf Schienen, um den Handelsfluss zu optimieren.

Ein besonders ambitioniertes Projekt ist die geplante Gaspipeline zwischen beiden Ländern, die bei Fertigstellung jährlich bis zu 50 Milliarden Kubikmeter Gas transportieren könnte. Doch Uneinigkeiten über die Preisgestaltung könnten diesen Plan ins Stocken bringen. Während Russland aufgrund der europäischen Marktsituation nach neuen Abnehmern sucht, ist der Iran trotz eigener Vorkommen auf Gasimporte angewiesen, um den inländischen Bedarf zu decken.

Abseits der wirtschaftlichen Aspekte wird die militärische Kooperation diskutiert. Auch im Nahen Osten sehen sich Russland und der Iran Herausforderungen gegenüber: Mit dem Sturz des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad hat der Iran einen wichtigen Verbündeten verloren, während Russland seine strategischen Positionen in der Region neu justieren muss.

Während die Regierungen Russlands und Irans diese Vertiefung der Beziehungen befürworten, bleibt die Vereinbarung in der Bevölkerung des Iran nicht unumstritten. Eine Vielzahl von Bürgern würde eine Annäherung an den Westen vorziehen.