Lord Peter Mandelson, ehemaliger britischer Wirtschaftsminister und derzeit heiß gehandelter Kandidat für den Posten des britischen Botschafters in den USA, überrascht mit einem unkonventionellen Vorschlag. Er fordert, dass das Vereinigte Königreich Nigel Farage und dessen Kontakte als Vermittler nutzen sollte, um die Beziehungen zur künftigen US-Regierung unter Donald Trump zu stärken.
Dieser Ansatz widerspricht der bisherigen Regierungslinie, Farage außenpolitisch keine offizielle Rolle zukommen zu lassen. Mandelson, der Farage als „Brückenkopf zu Präsident Trump und auch zu Elon Musk und anderen“ bezeichnet, argumentiert, dass Großbritannien über seinen Schatten springen und die Netzwerke des Tesla-Gründers und Social-Media-Giganten X gezielt ansprechen sollte.
Mandelson skizziert Musk als „technologisches, industrielles und kommerzielles Phänomen“ und rät Großbritannien, diesem Einfluss nicht zu ignorieren. Angesichts Musks scharfer Kritik an der Regierung unter Sir Keir Starmer, die er als „Polizeistaat“ in Bezug auf den Umgang mit Online-Hassrede bezeichnet, warnt Mandelson davor, Konflikte zu vertiefen. Eine kluge Zurückhaltung sei gefragt.
Während die Regierung von Starmer auf Distanz zu Farage bleibt, insbesondere nach dessen Unterstützung für Trump, sieht Mandelson in ihm einen unvermeidbaren politischen Akteur. Ein weiterer potenzieller Vorteil von Farages Rolle als Kontaktmann: seine Bekanntschaft mit Musk. In einem Interview mit einem Podcast berichtete Farage von der Einführung durch Trump vor den US-Wahlen. Musk habe anerkannt, dass Großbritannien als „Mutterland der englischsprachigen Welt“ von besonderer Bedeutung sei.
Farage selbst lobt Mandelson für dessen Intelligenz, zweifelt aber an dessen Unabhängigkeit von der EU-Vergangenheit. Inwieweit Mandelsons unorthodoxe Diplomatie-Strategie von der britischen Regierung aufgegriffen wird, bleibt abzuwarten, insbesondere angesichts der kommenden Online Safety Act, die Musk aus seinem neuen Einflussbereich möglicherweise herausfordert.