Der Online-Modehändler Boohoo erlebt turbulente Zeiten, denn nicht nur sinken die Verkaufszahlen, sondern auch der bisherige CEO verkündet seinen Rücktritt. John Lyttle, der das Unternehmen in den letzten fünf Jahren leitete, wird sein Amt niederlegen. Trotz der Herausforderungen bleibt er jedoch in den kommenden Monaten an Bord, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten.
Lyttle, ehemals Chief Operating Officer von Primark, navigierte Boohoo durch eine schwierige Phase, geprägt von nachlassenden Umsätzen und Störungen in der Lieferkette. Unter seiner Ägide hat das Unternehmen durch die Akquisition mehrerer Marken, darunter Debenhams und Karen Millen, sein Angebot erweitert.
In einem Aktionärsupdate verkündete Boohoo zudem eine strategische Überprüfung, die mögliche Optionen zur Steigerung des Unternehmenswertes prüfen soll. Diese Ankündigung heizt Spekulationen über eine potenzielle Aufspaltung des Unternehmens an.
Zum Leidwesen der Investoren sanken die Umsätze im ersten Halbjahr bis zum 31. August um 15 Prozent auf 620 Millionen Pfund. Der Bruttowarenwert (GMV) fiel ebenfalls um 7 Prozent auf 1,18 Milliarden Pfund, wobei die Abzüge für Kundenrücksendungen den Wert auf 802 Millionen Pfund reduzierten. Besonders die Verkaufszahlen in den USA und anderen internationalen Märkten verzeichneten deutliche Rückgänge.
Trotz dieser Rückschläge bleibt Boohoo für die zweite Jahreshälfte optimistisch und erwartet eine Verbesserung sowohl der Einnahmen als auch des bereinigten Gewinns. Zudem sicherte sich das Unternehmen durch ein neues Darlehen über 222 Millionen Pfund die finanziellen Mittel für die nächste Entwicklungsphase.