18. November, 2024

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Strategiewechsel bei Berkshire Hathaway: Ulta Beauty-Anteile nahezu vollständig verkauft

Strategiewechsel bei Berkshire Hathaway: Ulta Beauty-Anteile nahezu vollständig verkauft

Die jüngsten Aktivitäten von Warren Buffetts Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway auf dem Aktienmarkt haben viele Marktbeobachter überrascht. Nur ein Quartal nach dem massiven Kauf von Ulta Beauty-Aktien im Wert von über 266 Millionen US-Dollar entschied sich der Finanzriese nun, mehr als 95% dieser Anteile im dritten Quartal wieder abzustoßen.

Diese Entscheidung wirkt erstaunlich, denn Buffett ist bekannt für seine langfristige Anlagestrategie. Der "Orakel von Omaha", wie der legendäre Investor oft genannt wird, betont regelmäßig seine Vorliebe für ewigen Besitz, sofern die Umstände stimmen. So hält er seit Jahrzehnten Aktien von Unternehmen wie Coca-Cola, American Express und Moody's.

Obwohl die Beweggründe für den Verkauf von Ulta Beauty-Anteilen unklar sind, lohnt es sich, einen genaueren Blick auf den Kosmetik-Einzelhändler zu werfen, um abzuwägen, ob ein Verkauf der Aktien auch für andere Anleger sinnvoll sein könnte.

Ulta Beauty steht derzeit vor ernstzunehmenden Herausforderungen. Nach Jahren starken Wachstums sieht sich das Unternehmen nun mit einer Verlangsamung konfrontiert, die auf eine Abschwächung der Konsumausgaben und steigende Konkurrenz zurückzuführen ist. Im Frühjahr musste das Management seine Prognosen senken, und die Aktie bewegt sich inzwischen in einem Bereich, der typischerweise Value-Investoren wie Buffett anzieht.

Trotz eines durch die Pandemie-Öffnungen begünstigten Verkaufsbooms kämpft Ulta nun mit einer Normalisierung der Konsumtrends im Kosmetikbereich. Ähnlich wie in den 2010er Jahren wird für die Branche ein Wachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich prognostiziert.

Im zweiten Quartal, das am 3. August endete, gab es einen Rückgang bei vergleichbaren Ladenverkäufen von 1,2%, und der Gesamtumsatz stieg lediglich um 1% auf 2,55 Milliarden US-Dollar. Auch die Gewinne schrumpften, da die Bruttomarge von 39,3% auf 38,3% sank und die allgemeinen Verwaltungskosten von 600,7 Millionen auf 644,8 Millionen US-Dollar stiegen. Dadurch fiel die operative Marge von 15,5% auf 12,9%, und der Gewinn pro Aktie reduzierte sich von 6,02 auf 5,30 US-Dollar.

Die vergangenen Monate haben gezeigt, dass Ulta Beauty mit einem verschärften Wettbewerb im Markt konfrontiert ist, da in den letzten drei Jahren mehr als 1.000 neue Verkaufsstellen eröffnet wurden. Anleger sollten diese Entwicklungen genau im Auge behalten, um fundierte Entscheidungen zu treffen.