In der sich zuspitzenden Debatte um das sogenannte D-Day-Papier versucht die Führung der Freien Demokratischen Partei, die Wogen zu glätten. FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai erklärte gegenüber der "Welt", dass die Parteiführung vorab nichts von dem Strategiepapier gewusst habe, das über mögliche Szenarien für einen Ausstieg aus der Ampelkoalition spekuliert. Djir-Sarai betont, dass das Dokument auf Mitarbeiterebene entstanden sei und die Entscheidungsträger der FDP damit nicht vertraut waren. Dennoch entschloss sich die FDP, das brisante Papier selbst zu veröffentlichen, nachdem das Nachrichtenportal "Table.Briefings" darüber berichtet hatte. Die Veröffentlichung heizte die ohnehin schon intensive politische Diskussion an, die ursprünglich durch eine ausführliche Recherche der "Zeit" in Gang gesetzt wurde. Diese hatte die Hintergründe und mögliche Motive für das Scheitern der Koalition beleuchtet. In internen Beratungen seit dem Ende des vergangenen Monats soll die engste Führung der FDP tatsächlich verschiedene Ausstiegsszenarien simuliert haben. Djir-Sarai sieht in der aktuellen Situation keinen Grund, seinen Posten aufzugeben, und versucht, den Schaden zu begrenzen. In einer Phase, in der die politische Landschaft Deutschlands aufgewühlt ist, bleibt abzuwarten, wie sich die Diskussion weiterentwickeln wird und welche Auswirkungen dies auf die Zukunft der Ampelkoalition haben könnte.