14. Januar, 2025

Politik

Stratege Bannon versus Tech-Tycoon Musk: Einflusskampf um Trumps Ohr

Stratege Bannon versus Tech-Tycoon Musk: Einflusskampf um Trumps Ohr

Steve Bannon, bekannt als früherer Wahlkampfstratege von Donald Trump, schärft seine Kritik an Elon Musk, dem milliardenschweren Tech-Unternehmer. Musk, der sowohl beträchtliche Summen als auch seine Plattform X einsetzt, um Trump zu unterstützen, hat sich mittlerweile als vertrauter Berater des voraussichtlichen US-Präsidenten etabliert.

In Bannons Podcast "War Room" und verschiedenen Interviews äußerte er seine Bedenken hinsichtlich Musks wachsenden Einflusses in der Politik. Während er Musks finanzielle Unterstützung für Trump begrüßt, warnt er davor, dem Tech-Titan eine dominierende Stellung in der neuen Regierung zuzugestehen. Nach Bannons Ansicht hat Musk seinen Platz am Tisch verdient, aber keineswegs das Recht, mit Forderungen aufzutreten.

Besonders deutlich wird Bannons Kritik im Gespräch mit der "Corriere della Sera". Er zweifelt an Musks Reife und Absichten, wobei er den Tech-Unternehmer als selbstsüchtig und wenig verständig für die realen Probleme beschreibt. In Bannons Augen ist Musks oberstes Ziel, seinen Reichtum zu vergrößern.

Bannons Unmut erstreckt sich nicht nur auf Musk, sondern auch auf die Tech-Branche insgesamt, insbesondere hinsichtlich ihrer Haltung zur Immigration. Während diese häufig illegaler Einwanderung kritisch gegenüberstehen, fördern sie aus seiner Sicht die Zuwanderung hochqualifizierter internationaler Arbeitskräfte im IT-Sektor - eine Praxis, die Bannon und andere Ultrarechte strikt ablehnen.

Im "Corriere"-Interview machte Bannon deutlich, dass er es sich zur Aufgabe gemacht hat, Musks politischen Einfluss rigoros einzuschränken. Sein Ziel ist es, sicherzustellen, dass Musk bis zur Inauguration aus Trumps Umfeld entfernt wird und keinen direkten Zugang zum Weißen Haus erhält.

Unklar bleibt, wie viel Gewicht Bannons Worte tatsächlich bei Trump haben. Die "Washington Post" berichtet, dass Bannons Einfluss offenbar nachlässt, während Musk als Trumps ständiger Berater dessen Vertrauen genießt. Bannon, einst 2016 ein wesentlicher Player für Trumps Wahlsieg, ist in der Zwischenzeit ins Hintertreffen geraten, obwohl er Trump stets loyal geblieben ist.