27. September, 2024

Technologie

Stratasys: Wegweiser in der additiven Fertigung trotz skeptischer Bewertungen

Stratasys: Wegweiser in der additiven Fertigung trotz skeptischer Bewertungen

Der Bereich der additiven Fertigung, besser bekannt als 3D-Druck, erlebt einen rasanten Aufschwung. Mit der Fähigkeit, dreidimensionale Objekte aus verschiedenen Materialien wie Kunststoffen, Metallen und Biowerkstoffen zu schaffen, hat diese Technologie sich in verschiedenen Industrien etabliert. Besonders hervorzuheben sind Anwendungen im Ingenieurwesen, Gesundheitswesen und in der Unterhaltungsbranche. Die Technik besticht durch ihre Präzision und Zuverlässigkeit und ermöglicht gleichzeitig die Herstellung maßgeschneiderter Teile mit komplexen geometrischen Strukturen.

Marktdaten von Precedence Research veranschaulichen das enorme Wachstumspotenzial dieser Technologie. Der globale 3D-Druckmarkt, im Jahr 2024 mit einem Wert von 24,61 Milliarden US-Dollar beziffert, soll bis 2033 auf 117,78 Milliarden US-Dollar anwachsen. Besonders Nordamerika hält einen beeindruckenden Marktanteil von über 34 Prozent, während Europa das schnellste Wachstum im Jahr 2023 verzeichnete. Hier setzen zahlreiche Branchenakteure mit fundierter technischer Expertise neue Maßstäbe in der additiven Fertigung.

Zum Wachstumsschub trägt auch die zunehmende Nutzung in der Prototypenherstellung bei, die über 55 Prozent der Gesamteinnahmen ausmacht. Vor allem der Automobilsektor profitiert stark vom 3D-Druck, indem er komplexe Autoteile, Werkzeuge und Prototypen fertigt. Dieser Bereich hält mehr als 25 Prozent des Marktanteils. Auch Materialien aus Metall dominieren, indem sie über 53 Prozent des globalen Umsatzes generieren.

Tasha Keen von ARK Invest prognostiziert sogar ein jährliches Wachstum von 40 Prozent für die 3D-Druckindustrie, was bis 2030 einem Marktwert von 180 Milliarden US-Dollar entsprechen würde. Sie sieht darin das Potenzial zur Revolutionierung diverser Branchen mit einem Umsatzvolumen von über 4 Billionen US-Dollar. Besonders die Automobilindustrie, mit Vorreitern wie Tesla, experimentiert bereits mit der Fertigung gesamter Fahrzeugunterböden mittels 3D-Druck.

Nicht nur die Automobilbranche, auch die Medizin profitiert: patientenspezifische 3D-gedruckte Werkzeuge verbessern die chirurgische Genauigkeit erheblich und verkürzen die Operationszeiten. Trotz einer langsameren Marktdurchdringung als erwartet, sieht Keen in softwaregestützten 3D-Druckern das Potenzial für höhere Gewinnmargen und nachhaltige Geschäftsmodelle.

Mitten in diesem dynamischen Umfeld behauptet sich Stratasys als einer der Marktführer in der additiven Fertigung. Das Unternehmen bietet eine breite Palette an 3D-Druckern, Materialien und Softwarelösungen und bedient Sektoren wie Gesundheitswesen, Automobil, Luft- und Raumfahrt sowie Konsumgüter.

Stratasys hat kürzlich den industriellen 3D-Drucker F3300 eingeführt, welcher die Geschwindigkeit und den Durchsatz herkömmlicher 3D-Drucker verdoppelt. Bereits kurz nach Markteinführung konnte das Unternehmen über 30 Aufträge für den F3300 sichern, darunter namhafte Kunden wie BAE und das US-Verteidigungsministerium. Zudem wurde in Zusammenarbeit mit Materialise die Stratasys Neo Build Processor für Investment Casting lanciert, die die Produktionsgeschwindigkeit erheblich steigert und damit traditionelle Methoden hinter sich lässt.

Trotz positiver Entwicklungen wird Stratasys weiterhin als eine der weniger attraktiven Aktien im Bereich des 3D-Drucks eingestuft. Dennoch bleibt das Unternehmen ein zentraler Akteur in der Branche, mit einem robusten Portfolio und vielversprechenden Innovationen, die Wachstumschancen bieten.