01. April, 2025

Grün

Strahlende Rückkehr: Deutschlands Umgang mit atomarem Erbe

Strahlende Rückkehr: Deutschlands Umgang mit atomarem Erbe

zumindest auf den Transportwegen von Großbritannien nach Deutschland. Ein Spezialschiff hat aus dem Hafen Barrow-in-Furness die Reise mit einer besonderen Fracht angetreten: Sieben Castor-Behälter, randvoll mit strahlendem Erbe der deutschen Atomwirtschaft. Ziel der Reise ist ein Zwischenlager in Niederaichbach, Niederbayern. Doch das ganze Prozedere ist keineswegs eine Überraschung.

Seit Jahren wissen die Bundesrepublik und die hiesigen Kraftwerksbetreiber um ihre Pflicht: Die in der britischen Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield entstandenen Atomabfälle müssen auf den Heimatboden zurückgebracht werden. Die schiere Dimension dieser Aufgabe ist keineswegs zu unterschätzen – 14 Behälter warten noch auf ihre Heimkehr. Die Hälfte davon ist nun auf dem Weg, während die verbleibenden sieben ihren Platz im schleswig-holsteinischen Brokdorf finden sollen.

Bereits 2020 setzte ein ähnlicher Konvoi seinen Endpunkt im hessischen Biblis. Aber nicht nur die britische, sondern auch die französische Erde hinterließ Spuren: Mit dem Transport von vier letzten Behältern aus La Hague wird die Rückführung nach Philippsburg, Baden-Württemberg, im Jahr 2024 finalisiert sein. Einstmals über 100 Behälter fanden ihren Weg zwischen 1995 und 2011 ins verstaubte Regal des Gorlebener Zwischenlagers und scheinen die Unruhe um Kernkraft und Entlagerung auch weiterhin zu befeuern.