Im Schatten aktueller politischer Entwicklungen hat sich Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg zu Wort gemeldet, um die Bedeutung der gegenseitigen Beistandspflicht innerhalb des Bündnisses hervorzuheben. In einer Zeit politischer Unsicherheiten stellt er klar: Jegliche Anspielungen darauf, dass Nato-Verbündete im Falle eines Angriffs die Beistandspflicht vernachlässigen könnten, stellen eine direkte Bedrohung für die gemeinsame Sicherheitsarchitektur dar – eine Sicherheitsarchitektur, die ebenso die Vereinigten Staaten umfasst.
Stoltenberg betonte die Wichtigkeit des unerschütterlichen Engagements aller Bündnispartner und äußerte die Erwartung, dass die Vereinigten Staaten, unabhängig vom Ausgang der bevorstehenden Präsidentschaftswahl, weiterhin eine tragende Säule der Nato bleiben werden. Mit Blick auf die Aussagen des ehemaligen US-Präsidenten und Präsidentschaftsbewerbers Donald Trump, die bei einer Kampagnenveranstaltung in South Carolina fielen, adressierte Stoltenberg das Risiko, dass solche Äußerungen das Risiko für europäische und amerikanische Streitkräfte erhöhen könnten. Trump hatte angedeutet, dass die Verpflichtung der USA zum Schutz der Verbündeten an die Erfüllung von Verteidigungsausgaben geknüpft sein könnte, was in der Vergangenheit bereits zu Kontroversen führte.
Der Nato-Generalsekretär versicherte, dass das Bündnis fest entschlossen und fähig ist, auf jegliche Aggression mit einer geschlossenen und entschlossenen Reaktion zu antworten. Die Standhaftigkeit der Nato scheint somit unverrückbar, ungeachtet der innenpolitischen Debatten einzelner Mitgliedsstaaten.
Ebenfalls in dieser Diskussion zu Wort meldete sich EU-Ratspräsident Charles Michel. Er verurteilte Aussagen, die die Sicherheitsinteressen der Nato gefährden, und bezeichnete sie als dienlich für die Bestrebungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Um die europäische Sicherheit und Unabhängigkeit zu gewährleisten, betont Michel, sei es unabdingbar, in die eigene Verteidigung zu investieren und als Europäische Union gemeinsam standhaft zu bleiben.