Die britische Regierung hat die ursprünglichen Pläne für das National Wealth Fund (NWF) deutlich heruntergefahren: Statt der versprochenen 7,3 Milliarden Pfund fließen nun nur noch 5,8 Milliarden Pfund an neuen Mitteln in den Fonds, der dem Ausbau der grünen Wirtschaft dienen soll. Trotz der Regierungsrhetorik über die Wichtigkeit zusätzlicher Investitionen in die Dekarbonisierung, bleibt ein Loch von 1,5 Milliarden Pfund, das laut Finanzministerium auf andere Weise für Häfen, Gigafabriken, sauberen Stahl, Kohlenstoffabscheidung und grünen Wasserstoff ausgegeben wird.
Am Montag gab die Finanzministerin bekannt, dass die UK Infrastructure Bank (UKIB) als NWF umfirmiert wird, um private Investitionen in Höhe von "Zehnen von Milliarden Pfund" zu mobilisieren. Die Entscheidung fiel auf Basis eines Berichts unter der Leitung von Mark Carney, dem ehemaligen Gouverneur der Bank of England, der vorschlug, den Fonds in eine bestehende Institution aufzunehmen, statt ihn neu zu gründen.
Aber nicht jeder ist überzeugt: Sir Nicholas Lyons, Vorsitzender der Pensionsgruppe Phoenix, kritisierte den NWF als unterdimensioniert im Vergleich zu den Standards globaler Vermögensverwalter. "Sieben Milliarden Pfund sind kein wettbewerbsfähiger Betrag, wenn man die größten Vermögensbesitzer weltweit betrachtet", so Lyons.
Gleichzeitig kündigte Wirtschaftsminister Jonathan Reynolds die Schaffung des British Growth Partnership an, das über die British Business Bank privates Kapital in britische Wachstumsunternehmen lenken soll. Dieses neue Vehikel soll hunderte Millionen Pfund einwerben, während Regierungschef Keir Starmer globalen Investoren zusicherte, die bürokratischen Hürden zu revolvieren und das Wachstum zu priorisieren.
Eine grüne strategische Wende steht bevor: Im Rahmen eines neuen Grünbuchs sollen bald frische Impulse für die industrielle Strategie mit Anteilnahme der Wirtschaft und anderer Akteure formuliert werden.