25. Oktober, 2024

Wirtschaft

Stimmungsaufhellung: Deutsche Wirtschaft stoppt Sinkflug vorerst

Stimmungsaufhellung: Deutsche Wirtschaft stoppt Sinkflug vorerst

Die aktuelle Erhebung des Ifo-Geschäftsklimas sorgt für einen Silberstreif am deutschen Konjunkturhorizont. Laut Mitteilung des Ifo-Instituts ist der Index im Oktober um 1,1 Punkte auf 86,5 Zähler gestiegen, was die erste Verbesserung seit fast sechs Monaten markiert. Nach vier aufeinanderfolgenden Rückgängen erreichte der Indikator im September seinen Tiefpunkt für dieses Jahr. Die Analystenerwartungen wurden übertroffen, die lediglich mit einem bescheidenen Anstieg auf 85,6 Punkte gerechnet hatten. Clemens Fuest, Präsident des Ifo-Instituts, kommentierte die Entwicklung optimistisch und sprach davon, dass der wirtschaftliche Abschwung deutschlandweit vorerst gestoppt sei. Die etwa 9.000 befragten Unternehmen äußerten sich positiver zu ihrer aktuellen Lage, wenngleich Zukunftsprognosen weiterhin vorsichtshalber zurückhaltend blieben. So bezeichnete Fuest den Auftragsbestand im industriellen Sektor als „zentrales Problem“, begleitet von einer unterdurchschnittlichen Kapazitätsauslastung. Im Bauhauptgewerbe verschlechterte sich die Erwartungshaltung weiter, was einen Dämpfer zur Gesamtlage beitrug. Einen Lichtblick bietet hingegen der Dienstleistungssektor. Hier registrierten die Forscher eine deutlich verbesserte Stimmung, insbesondere in der Logistik und in den Tourismus- sowie IT-Branchen konnten Freudenbotschaften vernommen werden. Ulrich Kater von der Dekabank erkennt in den Ergebnissen erste Anzeichen für eine Bodenbildung der Konjunktur, weist jedoch zugleich darauf hin, dass dies noch keine grundsätzliche Trendwende bedeutet. Auch Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, spricht von einer leichten Aufhellung, die gegen eine tiefergehende Rezession spreche. Gleichwohl prognostiziert er eine stagnierende Wirtschaft im Winter und eine lediglich schwache Erholung ab dem Frühling.