Beim sechzehnten UN-Gipfel zur Desertifikation, der unter dem Motto „Unser Land. Unsere Zukunft“ in Riad stattfand, scheiterten die Delegierten erneut daran, eine rechtsverbindliche Antwort auf Dürre zu formulieren. Der Gipfel, der mit knapp 200 teilnehmenden Ländern als bislang größter seiner Art gilt, überschritt seine geplante Dauer um einen Tag, da ärmere Nationen vehement auf bindende Vereinbarungen drängten. Trotz der intensiven Verhandlungen musste UN-Generalsekretär Ibrahim Thiaw einräumen, dass mehr Zeit benötigt werde, um eine zukunftsträchtige Lösung zu entwickeln.
Ein Erfolg des Treffens waren immerhin Zusagen über 12 Milliarden Dollar zur Landrestaurierung und Dürreprävention im Rahmen einer globalen Partnerschaft, die in Riad ins Leben gerufen wurde. Saudi-Arabien präsentierte sich dabei als doppeldeutiger Akteur: Einerseits engagiert sich das Königreich, unter anderem durch die Saudia-Arabien-Initiative „Saudi Green Initiative“, für die Reduktion von CO₂-Emissionen. Andererseits bremste es Diskussionen zum gänzlichen Ausstieg aus fossilen Energien, was internationale Vorwürfe laut werden ließ, Saudi-Arabien behindere die Bekämpfung des Klimawandels.
Westliche Länder kritisieren, Saudi-Arabien habe sowohl bei G20-Gesprächen als auch im vergangenen Jahr bei der UN-Klimakonferenz COP29 in Baku eine Verwässerung der Klimasprache betrieben. Der schwedische Klima-Botschafter Mattias Frumerie und Österreichs Ministerin für Klimaschutz Leonore Gewessler betonten, wie Saudi-Arabiens Einflussnahme selbst einfache Verhandlungen zum Stillstand brachte.
Die Gespräche in Riad fanden im eigens erbauten neuen Konferenzzentrum statt und zogen das Interesse zahlreicher Nationen an, das laut Insidern auch auf die relativ unkontroverse Natur der Themen Landdegradierung und Desertifikation zurückzuführen war. Dennoch verweigerte Saudi-Arabien konsequent die Einbindung klimapolitischer Inhalte in abschließende Textentwürfe, was letztlich eine Rückkehr zu diesem drängenden Thema auf dem kommenden COP17-Gipfel in der Mongolei im Jahr 2026 zur Folge hatte.
Die UN warnte im Vorfeld, dass Dürre, ausgelöst durch menschliche Zerstörung der Umwelt, jährlich mehr als 300 Milliarden Dollar koste und bis 2050 fast 75 Prozent der Weltbevölkerung betreffen könnte. Ein tatsächlich tragfähiger Klimakonsens aber blieb in der Wüste vergraben.