11. Februar, 2025

Politik

Stillstand in Berlin: BVG-Warnstreik legt Nahverkehr lahm

Stillstand in Berlin: BVG-Warnstreik legt Nahverkehr lahm

Ein massiver Warnstreik bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) hat den öffentlichen Nahverkehr in der Hauptstadt weitgehend zum Erliegen gebracht. Bereits seit dem frühen Morgen sind Busse, Trams und U-Bahnen nicht in Betrieb, was bei vielen Pendlerinnen und Pendlern für erhebliche Einschränkungen sorgt. Die Verkehrsinformationszentrale (VIZ) in Berlin prognostiziert deshalb eine erhöhte Verkehrsdichte auf den Straßen, da sich der Berufsverkehr vermehrt auf das Auto verlagert. Während die Situation aktuell noch im Rahmen ist, wird im Laufe des Tages eine Verschärfung erwartet, besonders im östlichen Teil der Stadt. Hier beispielsweise auf der vielbefahrenen Landsberger Allee müssen Autofahrer mit zusätzlichen 25 Minuten Reisezeit rechnen.

Bemerkenswert ist die hohe Streikbeteiligung der BVG-Beschäftigten, wie Verhandlungsführer Jeremy Arndt von der Gewerkschaft Verdi verlautbarte. Am Vormittag plant die Gewerkschaft, der Berliner Verkehrssenatorin eine Petition zu überreichen, um den Ernst ihrer Forderungen zu unterstreichen. Dieser Streik ist der zweite seiner Art in der aktuellen Tarifrunde, nachdem die Gewerkschaft bereits vorher die schärfere Gangart angekündigt hatte.

Die Gewerkschaft Verdi fordert für die rund 16.000 Mitarbeiter eine Gehaltserhöhung von 750 Euro monatlich über zwölf Monate, zudem ein 13. Monatsgehalt sowie diverse Zulagen. Die BVG hatte als Gegenangebot unter anderem eine Gehaltsanhebung um 15,3 Prozent bis Ende 2028 vorgeschlagen. Die Arbeitgeberseite kritisierte den Warnstreik scharf und sprach von einer unverantwortlichen Eskalation, da bisher keine inhaltlichen Diskussionen über das Angebot im Raum standen.

Die S-Bahn und der Regionalverkehr sind vom Streik nicht betroffen und dürften daher für viele zur Alternative werden. Auch Sharing-Angebote wie Fahrräder und Mietwagen erfahren aktuell eine höhere Nachfrage. Der reguläre Betrieb bei den Verkehrsbetrieben soll erst am Dienstagmorgen wieder aufgenommen werden.