Die weltweiten öffentlichen Ausgaben im Gesundheitssektor stocken. Dies berichtet die Bill und Melinda Gates Foundation und fordert eine Verstärkung der Programme zur Bekämpfung der Mangelernährung bei Kindern.
Obwohl sich viele Bereiche der globalen Wirtschaft und des Reisens nach der Pandemie erholt haben, hinken die Ausgaben für die öffentliche Gesundheit hinterher. Bill Gates, Co-Vorsitzender der Stiftung, fasst es im aktuellen Goalkeepers-Report prägnant zusammen: „Wenn Historiker über das erste Viertel des 21. Jahrhunderts schreiben, denke ich, dass sie es so zusammenfassen könnten: Zwanzig Jahre beispielloser Fortschritte, gefolgt von fünf Jahren Stagnation.“
Ein besonderer Schwerpunkt des Berichts liegt auf der Verbesserung der Ernährung von Müttern und Kindern. Laut UNICEF leiden über 400 Millionen Kinder weltweit an Mangelernährung. Die besonders betroffenen Entwicklungsländer kämpfen zudem mit steigender Verschuldung und der Unfähigkeit oder Unwilligkeit, ihre Gesundheitsausgaben zu erhöhen.
Der CEO der Gates Foundation, Mark Suzman, betonte in einem Interview mit Yahoo Finance die wirtschaftliche Bedeutung von Gesundheitsinvestitionen. „Gesundheit ist vermutlich die wichtigste langfristige wirtschaftliche Investition, die ein Land in seine Bürger tätigen kann,“ so Suzman. Er bezifferte die durch Mangelernährung entstehenden Kosten auf „Billionen von Dollar“ – das entspricht erheblichen Anteilen des BIP in mehreren Ländern.
Im Report werden kostengünstige Lösungsansätze aufgezeigt, wie beispielsweise die Versorgung mit Multivitaminen und verbesserte landwirtschaftliche Praktiken, um die Milchproduktion zu steigern. Technologie spielt dabei eine untergeordnete Rolle. „Die Lösungen sind nicht teuer und theoretisch leicht umzusetzen,“ erklärte Suzman.
Ein zentrales Hindernis ist die Finanzierung, da viele betroffene Regierungen aufgrund von Schulden- und anderen Fiskalkrisen nicht in der Lage sind, die notwendigen Mittel aufzubringen. Suzman betonte die Notwendigkeit globaler Finanzierer, um einzuspringen und zu helfen. Die Gates Foundation, die sich ab dem 7. Juni 2023 nur noch Gates Foundation nennen wird, bleibt ihrer Mission trotz Melinda Gates’ Rücktritt treu.