Weihnachten ist traditionell die Hochsaison für Deutschlands Einzelhändler, doch das vergangene Jahr sorgte für wenig weihnachtlichen Jubel. Die Vorfreude auf das Weihnachtsgeschäft wurde stark gedämpft, und am Glanz der festlichen Warenfront war diesmal wenig zu bemerken. Trotz der ursprünglich optimistischen Umsatzerwartung von rund 121 Milliarden Euro blieben die Taschen vieler Konsumenten geschlossen. Die politische Ungewissheit und globale Krisen, darunter Kriege und das politische Hickhack in Berlin, trugen zu einer gedrückten Kauflaune bei. HDE-Präsident Alexander von Preen äußerte sich kritisch zur Unfähigkeit der Politik, den Menschen Sicherheit zu bieten, was das Einkaufen nicht gerade beflügelte. Der wirtschaftliche Schwung, den die Vorweihnachtszeit oft mit sich bringt, blieb aus, und so berichteten viele Händler von unveränderten oder gar rückläufigen Umsätzen. Gleichwohl war das Jahr für den Einzelhandel kein völliger Reinfall. Insbesondere der Parfümerie- und Kosmetiksektor erfreute sich an guten Verkaufszahlen, da viele sich mit Düften verwöhnten. Auch der Schmuckhandel konnte zumindest zufriedenstellende Zahlen vorlegen. Im Gegensatz dazu kämpften Textil- und Modegeschäfte mit steigenden Kosten und unsicheren Umsätzen, während sportliche Güter und Elektronikartikel unter den veränderten Konsumgewohnheiten litten. Ein Lichtblick nach den Feiertagen ist jedoch die anhaltende Einkaufsfreude der Kunden mit Weihnachtsgeld und Gutscheinen in der Tasche. Viele setzen über die Geschenkgutscheine hinaus auf neue Anschaffungen, was den Gewerbetreibenden ein kleines finanzielles Polster verschafft. Dennoch ist der Paradigmenwechsel in den Einkaufsgewohnheiten unübersehbar, und im kommenden Jahr bleibt abzuwarten, ob der Einzelhandel das Ruder herumreißen kann.