21. September, 2024

Reichtum

Steve Cohen: Rückzug vom Trading und Fokus auf strategische Führungsrolle bei Point72

Steve Cohen: Rückzug vom Trading und Fokus auf strategische Führungsrolle bei Point72

Steve Cohen, der legendäre Hedgefonds-Milliardär, hat angekündigt, dass er sich aus dem täglichen Trading bei Point72, dem von ihm vor einem Jahrzehnt gegründeten Hedgefonds, zurückzieht. Diese Entscheidung markiert einen bedeutenden Wendepunkt in Cohens fast 50-jähriger Investmentkarriere.

Trotz seiner Leidenschaft für die Finanzmärkte, die ihn gelegentlich sogar während Luxusurlauben im Mittelmeer ans Trading fesselte, hat Cohen erkannt, dass seine strategische Führungskraft bedeutender ist als das eigene Trading. Sein Trading-Portfolio macht inzwischen weniger als 1 Prozent des gesamten Firmenportfolios aus. „Sein strategisches Handeln wird mehr Einfluss haben als sein individuelles Trading“, hieß es in einem Schreiben an die Investoren.

Cohen hat nicht nur in der Finanzwelt, sondern auch als Besitzer der New York Mets, Kunstsammler und Philanthrop Erfolge gefeiert. Seine Kunstsammlung, die Werke von Künstlern wie Pablo Picasso, Jeff Koons und Alberto Giacometti umfasst, ist über eine Milliarde Dollar wert.

Geboren 1956 in Great Neck, New York, machte Cohen erstmals in den späten 1970er Jahren bei Gruntal & Co als Optionshändler von sich reden. 1992 gründete er SAC Capital, das später in einen Insiderhandelsskandal verwickelt war, der eine Zahlung von 1,8 Milliarden Dollar zur Folge hatte und Cohen zwei Jahre lang daran hinderte, externes Kapital zu verwalten. Die Hartnäckigkeit und der strategische Scharfsinn, die ihn zu einer Legende in der Branche machten, haben auch dazu beigetragen, Point72 zu einem der erfolgreichsten Hedgefonds zu machen.

Mit Point72 konzentriert sich Cohen nun darauf, das Unternehmen für die Zukunft zu wappnen. In einem so erbarmungslosen Umfeld wie dem Hedgefonds-Markt hat seine Firma mit inzwischen 2800 Mitarbeitern mehr als das Doppelte der früheren SAC-Assets unter Verwaltung und gilt als eine der bemerkenswertesten Erfolgsgeschichten der Branche.

Cohens Reise zeigt eine erstaunliche Fähigkeit zur Anpassung und Erneuerung. Ein ehemaliger Kollege beschreibt ihn als „sehr kompliziert, aber smart und ein hervorragender Trader“. Auch die Anekdoten über seine Arbeitsmethoden, wie das Befüllen des Londoner Bürokühlschranks mit Skittles und Dr Pepper, unterstreichen seinen besonderen Charakter.

Die Entscheidung, sich vom täglichen Trading zurückzuziehen, wurde als Schritt gesehen, Point72 auf eine nachhaltige Zukunft vorzubereiten. Für Branchenkenner ist klar: Steve Cohen hat noch einige Kapitel vor sich.