09. Januar, 2025

Wirtschaft

Steuerwetterlage: Britische Finanzpolitik im Fokus der Öffentlichkeit

Steuerwetterlage: Britische Finanzpolitik im Fokus der Öffentlichkeit

Nach ihrer rekordverdächtigen Steuererhöhung im Oktober blickt Finanzministerin Rachel Reeves erneut auf die Steuerzahler und öffnet eine spannende Debatte über mögliche zukünftige Steuermaßnahmen.

Die Ministerin hatte das Steuerpaket von 41,5 Milliarden Pfund in ihrem ersten Haushalt als eine "einmalige Notfallmaßnahme pro Parlamentsperiode" betitelt, um ein 22 Milliarden Pfund großes Defizit in den öffentlichen Finanzen zu schließen. Trotz ihres Versprechens gegenüber Wirtschaftsführern, nicht auf weitere Kredite oder Steuererhöhungen zurückzugreifen, warnen Experten davor, dass bei den Frühjahrserklärungen am 26. März höchstwahrscheinlich weitere Steuererhöhungen angekündigt werden könnten.

Im Mittelpunkt steht dabei insbesondere die Senkung der Einkommenssteuergrenzen. Diese wurden zuletzt im April 2022 unter der konservativen Vorgängerregierung eingefroren, bis 2028 sollen sie laut Plan so bleiben. Allerdings hält es Sanjay Raja, Chefökonom von Deutsche Bank Großbritannien, für wahrscheinlich, dass dieser Freeze verlängert wird, um die Staatskassen zu entlasten. Er betont, dass vor allem Indexeffekte wie Einkommensgrenzen, persönliche Freibeträge sowie Alkohol- und Tabaksteuern im Fokus stehen könnten.

Der Vermögensberater Jason Hollands von Evelyn Partners merkt an, dass weitere Steuererhöhungen ein echtes Risiko darstellen, falls die Wirtschaft weiterhin stagniert. Und auch Nimesh Shah von der Steuerberatungsfirma Blick Rothenberg deutet an, dass die Reduzierung der Einkommenssteuergrenzen im Bereich des Möglichen liege, angesichts der bisherigen Richtung von Labour.