Der kolumbianische Präsident Gustavo Petro steht im Mittelpunkt der Diskussionen über mögliche Eingriffe in die Geschicke von Ecopetrol, dem führenden Energieunternehmen des Landes. Berichte über die Entlassung von Hunderten Angestellten zugunsten regierungsnaher Nachfolger haben Besorgnis über die zukünftige Rentabilität und den wirtschaftlichen Beitrag des Unternehmens ausgelöst.
Inmitten dieser Unruhe muss sich Ecopetrol bald entscheiden, ob es die bestehende Ölpartnerschaft mit Occidental Petroleum erneuern oder auslaufen lassen will. Präsident Petro blockierte bereits eine separate Milliardeninvestition in eine Schieferölproduktion in Texas, was zum Rücktritt von Vorstandsmitgliedern führte.
Seit dem Amtsantritt von CEO Ricardo Roa im April 2023 verließen rund 600 Mitarbeiter die Firma, was als Signal für schlechte Unternehmensführung gewertet wird. Die Aktien von Ecopetrol erlitten in diesem Jahr einen drastischen Rückgang um 28 %, und die Wertpapierexperten von Banken wie JPMorgan und Citi senkten ihre Kursziele für die Aktie.
Trotz der Herausforderungen konnte das Unternehmen in der jüngsten Vergangenheit Erfolge vorweisen, wie eine Rekordproduktion von 752.000 Barrel Öl pro Tag. Dennoch wird erwartet, dass die Dividenden an den Staat in den kommenden Jahren signifikant sinken, was mit dem Stopp der Ölkaufverträge in Verbindung gebracht wird.
CEO Roa räumt mit den Vorwürfen auf und hebt partnerschaftliche Projekte mit internationalen Energieunternehmen als Beweis für die gesunde Lage von Ecopetrol hervor. Kritik an Roa hingegen verknüpft diese positiven Zahlen nicht nur mit aktuellen, sondern auch mit durch politische Einflussnahmen gefährdeten zukünftigen Entwicklungen.