20. September, 2024

Reichtum

Steuerschonendes Zukunftspolster: So planen Millionäre ihren Ruhestand

Steuerschonendes Zukunftspolster: So planen Millionäre ihren Ruhestand

Für viele beginnt der Ruhestand mit einer umfassenden Neuausrichtung – finanziell, logistisch und emotional. Inmitten der Planung tauchen zahlreiche Fragen auf, insbesondere hinsichtlich der finanziellen Sicherheit. Eine aktuelle Studie von Northwestern Mutual zeigt, dass selbst wohlhabende Amerikaner Bedenken in Bezug auf ihre Altersvorsorge haben. Zu den meistgestellten Fragen zählen dabei, wie viel Geld für einen komfortablen Ruhestand nötig ist und ob die Ersparnisse ausreichen werden. Doch die brennendste Frage der Millionäre ist, wie sich Steuern auf ihre Finanzen im Ruhestand auswirken werden. Erfreulicherweise planen 61% der Millionäre, ihre Steuerlast im Ruhestand zu minimieren. Man muss jedoch kein Millionär sein, um von deren Strategien profitieren zu können. Roth-IRAs und 401(k)-Konten bieten diverse finanzielle Vorteile. Neben steuerfreien Anlagegewinnen ermöglichen sie steuerfreie Abhebungen im Ruhestand, vorausgesetzt, die Konten bestehen mindestens fünf Jahre. Langfristiges Sparen in einem Roth-Konto kann die Steuerlast im Ruhestand erheblich verringern und weiterhin steuerfreie Investitionsgewinne bringen. Allerdings könnten Millionäre auf das Problem stoßen, dass sie die Einkommensgrenzen für direkte Roth-IRA-Beiträge überschreiten. Einzelpersonen mit einem Einkommen von über 161.000 Dollar und Ehepaare über 240.000 Dollar dürfen ab 2024 keine Beiträge mehr leisten. Dennoch gibt es die Möglichkeit, mit Hilfe eines Steuerberaters oder Finanzplaners strategische Roth-IRA-Umwandlungen von einem traditionellen IRA vorzunehmen. Diese sollten sorgfältig geplant werden, da sie im Jahr der Umwandlung steuerliche Auswirkungen haben können. Dafür profitieren die Anleger später von steuerfreien Abhebungen. Roth-401(k)-Konten hingegen unterliegen keinen Einkommensgrenzen und stehen jedem mit Zugang zu einem entsprechenden Arbeitgeberplan zur Verfügung. Abhebungen von Roth-Konten zählen nach dem Erreichen des Alters von 59,5 Jahren nicht als steuerpflichtiges Einkommen. Höheres steuerpflichtiges Einkommen im Ruhestand kann jedoch zu Zusatzbeiträgen, den sogenannten einkommensbezogenen monatlichen Anpassungsbeträgen (IRMAAs), auf die Medicare-Teil B- und D-Prämien führen. Wer traditionelle Rentenpläne hat, sollte kleinere Beträge schrittweise abheben, um in einer niedrigeren Steuerklasse zu bleiben. Man muss jedoch die erforderlichen Mindestausschüttungen (RMDs) im Auge behalten, die ab 72 Jahren (bzw. 73, wenn das Alter nach dem 31. Dezember 2022 erreicht wird) einsetzen und die Steuerbelastung erhöhen können. Die genaue RMD-Höhe richtet sich nach Kontosaldo und Lebenserwartung. Werden RMDs an eine qualifizierte Wohltätigkeitsorganisation gespendet, bleibt dieses Einkommen steuerfrei. HSAs (Gesundheitssparkonten) erlauben es, vorsteuerliche Mittel für zukünftige Gesundheitsausgaben anzusparen und diese steuerfrei abzurufen. Für die HSA-Berechtigung ist ein Gesundheitsplan mit Mindestselbstbeteiligung notwendig. Dieses Jahr qualifizieren sich Einzelpersonen mit einem Plan ab einem Selbstbehalt von 1.600 Dollar und Familien ab 3.200 Dollar. Die maximale Eigenbeteiligung darf 8.050 Dollar für Einzelpersonen und 16.100 Dollar für Familien nicht überschreiten. Da ein 65-Jähriger laut Fidelity im Ruhestand rund 157.500 Dollar für Gesundheitskosten ausgibt, ist es von Vorteil, die HSA-Konten mit einem möglichst hohen Guthaben zu führen.