In einer wegweisenden Haushaltsvorlage hat Chancellor Rachel Reeves eine Reihe von Steuererhöhungen vorgeschlagen, die den oberen Sektor des britischen Immobilienmarktes hart treffen dürfte. Analysten warnen, dass die angepeilten Maßnahmen dazu führen könnten, dass zahlreiche bereits vereinbarte Verkaufsgeschäfte nicht zustande kommen. Im Mittelpunkt des Vorschlags steht eine überraschende Erhöhung der Grunderwerbsteuer um zwei Prozentpunkte für Vermieter und Besitzer von Zweitwohnungen, die ab Donnerstag in Kraft tritt. Laut Peter Stimson, Produktchef bei MPowered Mortgages, wird die zusätzliche Abgabe die bereits rückläufige Nachfrage von Investoren und Vermietern weiter dämpfen, die derzeit massenhaft ihre Immobilien verkaufen. Stimson kommentierte, dass Vermieter und Zweitwohnungsbesitzer zwar bereits mit einer Steuererhöhung gerechnet hätten, der Vorschlag jedoch wie ein Schlag mit dem Hammer wirke. Die konkrete Gefahr bestehe darin, dass Tausende geplante Käufe nun aufgegeben werden könnten. Diese Maßnahme ist Teil einer Reihe von Steuererhöhungen, die darauf abzielen, Investoren zugunsten von Erstkäufern abzuschrecken. Das Budget zeigt insgesamt eine deutliche Tendenz, die Last höherer öffentlicher Ausgaben auf Unternehmen und Investoren zu verlagern, während die arbeitende Bevölkerung geschützt werden soll. Weitere Veränderungen beinhalten eine Rückkehr zu höheren Grunderwerbsteuerabgaben ab April, wobei der Anteil des Immobilienwertes zwischen 125.001 £ und 250.000 £ mit 2 % besteuert wird. Erstkäufer können nur noch auf Immobilien mit einem Höchstwert von 300.000 £ Steuererleichterungen beanspruchen. Diese Neuerungen werden auch den Mietmarkt beeinflussen, meint Lucian Cook, Leiter der Wohnungsforschung beim Broker Savills. Die Gefahr bestehe, dass sich das Angebot an privaten Mietwohnungen weiter verknappe, was den Aufwärtsdruck auf die Mieten verstärken könnte. Die Aktien von Bauunternehmen wie Barratt, Redrow, Vistry Group, Taylor Wimpey und Persimmon mussten nach Reeves' Rede die anfänglichen Kursgewinne größtenteils wieder abgeben, was die Schwankungen am Anleihenmarkt widerspiegelt. Zusätzlich erhöhte die Kanzlerin die Kapitalertragsteuer, von der Gewinne aus dem Verkauf von Zweitwohnungen jedoch ausgenommen sind.