29. September, 2024

Politik

Steuerpolitik im Fokus: Trump und Harris stellen ihre Pläne vor

Steuerpolitik im Fokus: Trump und Harris stellen ihre Pläne vor

Die bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen bringen das Thema Steuern zurück auf die politische Agenda. Während Donald Trump und Kamala Harris derzeit eher über Inflation, Grenzpolitik und Abtreibung diskutieren, könnten steuerliche Veränderungen in den kommenden zwei Jahren dennoch erheblich sein.

Eine zentrale Frage ist das mögliche Auslaufen des Steuerreformgesetzes von 2017 (TCJA), das Trumps Präsidentschaft prägte. Ohne Intervention würden die aktuellen Steuersätze von 10%, 12%, 22%, 24%, 32%, 35% und 37% nach 2025 durch die alten Sätze von 10%, 15%, 25%, 28%, 33%, 35% und 39,6% ersetzt. Trump möchte das jetzige Steuerregime beibehalten, während Harris den Spitzensteuersatz auf 39,6% erhöhen will, ähnlich wie Präsident Biden.

Aktuell werden Kapitalgewinne und qualifizierte Dividenden mit 0%, 15% oder 20% besteuert, je nach Einkommen. Trump bevorzugt den Status quo, wohingegen Harris eine Anhebung des Höchstsatzes auf 28% sowie eine Erhöhung der Steuer auf Nettoeinkünfte aus Investitionen (NIIT) von 3,8% auf 5% unterstützt. Sie will auch unveräußerte Kapitalgewinne bei sehr wohlhabenden Steuerzahlern besteuern.

Ein bemerkenswerter Konsens zwischen den Kandidaten besteht bei der Besteuerung von Trinkgeldern. Beide unterstützen die Abschaffung dieser Steuern, jedoch fehlen konkrete Details zur Umsetzung. Trumps Vorschlag zur Steuerbefreiung von Überstunden würde laut dem Komitee für einen Verantwortungsbewussten Bundeshaushalt zu erheblichen Einnahmeverlusten führen.

Auch bei Sozialversicherungsleistungen gibt es Unterschiede. Trump möchte jegliche Besteuerung dieser Leistungen abschaffen, während Harris hierzu keine Änderungsvorschläge gemacht hat.

Beim Kindergeldkredit schlagen die Kandidaten unterschiedliche Wege ein. Harris favorisiert eine Erhöhung auf 3.600 USD bzw. 6.000 USD für Kleinkinder, während Trump den aktuellen Kredit von 2.000 USD beibehalten möchte. Beim Earned Income Credit hat Harris ebenfalls eine Ausweitung im Sinn, wobei Trump keine konkreten Vorschläge gemacht hat.

Ein weiteres zentrales Thema ist die Wohneigentumsförderung. Harris schlägt Hilfen für Anzahlungen und Steuervergünstigungen für Entwickler vor, um den erschwinglichen Wohnungsbau zu fördern. Auch Republikaner setzen auf Anreize für Erstkäufer.