14. Dezember, 2024

Politik

Steuerpolitik: Entlastungen und Belastungen im Spannungsfeld

Steuerpolitik: Entlastungen und Belastungen im Spannungsfeld

Eine geplante Steuerentlastung sollte eigentlich den Bürgern zusätzliche finanzielle Spielräume verschaffen. Doch aktuellen Medienberichten zufolge könnte das Gegenteil der Fall sein, denn steigende Sozialabgaben drohen, die Entlastungseffekte zu neutralisieren. Laut "Welt am Sonntag" hat das Institut der deutschen Wirtschaft errechnet, dass viele Haushalte im neuen Jahr netto weniger in der Tasche haben könnten.

Ein Single mit einem Durchschnittsbruttoeinkommen von 50.000 Euro könnte sich beispielsweise nur auf eine reduzierte Mehrbelastung freuen. Anstatt 233 Euro mehr, müsste dieser lediglich 38 Euro mehr im Jahr aufbringen. Alleinerziehende profitieren oft nicht ausreichend von der Kindergeldanpassung und der Änderung des Steuertarifs. Lediglich Paare mit Kindern, die zusammen veranlagt sind, könnten je nach Einkommen mehr Nettoerglück erleben.

Vor den Neuwahlen plant der Bundestag ein Gesetz zur Bekämpfung der kalten Progression und zur Erhöhung des Kindergeldes. Die FDP hat ihre Unterstützung für den Gesetzesentwurf gemeinsam mit SPD und Grünen signalisiert. Damit es jedoch in Kraft treten kann, benötigt es auch die Zustimmung der unionsgeführten Länder im Bundesrat.

Ziel des Gesetzes ist es, zum Jahresbeginn eine schleichende Steuererhöhung zu verhindern und inflationsbedingte Belastungen abzufedern. Geplant sind die Verschiebung von Steuertarifeckwerten und eine Kindergelderhöhung auf 255 Euro. Zusätzlich steigen der Kinderfreibetrag und der Kindersofortzuschlag. Diesen Maßnahmen stehen jedoch erhöhte Beiträge zur Sozialversicherung und steigende CO2-Preise gegenüber, die das Tanken und Heizen verteuern.