28. September, 2024

Politik

Steuerpflichtige Vergünstigungen: Labour-Politiker im Fokus der HMRC

Steuerpflichtige Vergünstigungen: Labour-Politiker im Fokus der HMRC

Aktuelle Enthüllungen rund um steuerpflichtige Vergünstigungen werfen Fragen auf, inwiefern hochrangige Labour-Politiker, darunter Premierminister Sir Keir Starmer, ihren steuerlichen Verpflichtungen nachgekommen sind. Die Debatte hat ihren Ursprung in großzügigen Spenden und Geschenken, die Starmer und seine Kollegen von Lord Waheed Alli, einem Labour-Peer und ehemaligen Vorsitzenden des Online-Bekleidungshändlers Asos, erhalten haben.

Zu den recent Geschenken zählen unter anderem vier Premier-League-Tickets im Wert von 4.000 Pfund sowie eine Unterkunft im Wert von 20.000 Pfund von Alli. Damit beläuft sich der Gesamtwert der erhaltenen Goodies für Starmer nun auf über 100.000 Pfund. Verschiedene Steuerexperten rufen nun das HM Revenue & Customs (HMRC) verstärkt dazu auf, politische Geschenke genauer zu prüfen.

David Whiscombe, unabhängiger Steuerberater, betont, dass für Angestellte oder Amtsinhaber spezifische Regelungen bestehen, welche jegliche Art von Zuwendungen besteuern, sofern sie im Zusammenhang mit der Ausübung ihres Amtes stehen. Andrew Park von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Price Bailey stimmt zu und erklärt, dass solche Zuwendungen grundsätzlich steuerpflichtig sind.

Robert Salter, Direktor bei Blick Rothenberg, hebt hervor, dass manche der empfangenen Geschenke eine erhebliche Bedeutung haben und möglicherweise berufsbezogene Elemente beinhalten. Er verweist darauf, dass ähnliche Geschenke an Medienpersönlichkeiten oder Social Influencer einkommenssteuerpflichtig sind und in einigen Fällen auch National Insurance Contributions anfallen. Diese Ungleichbehandlung wirft Fragen zur Gerechtigkeit auf.

Dan Neidle, Gründer der Denkfabrik Tax Policy Associates, erklärt, dass seine Experten keine Beweise dafür finden konnten, dass jemals ein Abgeordneter auf ein Geschenk besteuert wurde, selbst wenn ein Gegengeschäft vorgelegen habe. Die Regeln seien kompliziert und beinhalten zahlreiche Ausnahmen. Entscheidend sei oft die persönliche Beziehung zwischen Empfänger und Spender.

Ein weiterer Aspekt betrifft Steuervorteile bei Schenkungen durch Unternehmen. Philip Milton, Chartered Financial Planner bei Philip J Milton & Company, fordert HMRC dazu auf, zu prüfen, ob die Spenden von Unternehmen stammen und ob entsprechende steuerliche Anpassungen vorgenommen wurden.

Während HMRC erklärt, sie seien bestrebt, die korrekte Besteuerung für alle sicherzustellen, bleibt die Labour-Partei sowie Lord Alli eine Stellungnahme bislang schuldig.