26. Dezember, 2024

Wirtschaft

Steuerpflicht in den USA: Eine Frage der finanziellen Bildung und Dringlichkeit

Steuerpflicht in den USA: Eine Frage der finanziellen Bildung und Dringlichkeit

In den USA mangelt es vielen Bürgern an finanzieller Bildung, was nicht selten zu finanziellen Schwierigkeiten führen kann. In extremen Fällen kann ein Mangel an grundlegenden finanziellen Kompetenzen sogar rechtliche Konsequenzen haben. Ein aktueller Fall aus der beliebten Radiosendung „The Ramsey Show“ verdeutlicht dies eindrücklich: Bernon, ein alleinerziehender Vater aus Lexington, Kentucky, gestand dem Finanzberater Dave Ramsey, dass er seit drei Jahren keine Steuererklärung abgegeben hat. Trotz eines Jahreseinkommens von 80.000 Dollar als unabhängiger Auftragnehmer erklärte Bernon, dass es ihm schlicht an Mitteln fehle, um seine Steuern zu begleichen. Ramseys eindringliche Warnung ließ dabei nicht lange auf sich warten: Er mahnte Bernon, seine Steuererklärungen innerhalb von 24 Stunden einzureichen und wies darauf hin, dass Steuervermeidung zwar nicht ins Gefängnis führe, das Nichtabgeben der Steuererklärungen jedoch sehr wohl. Die Dringlichkeit der Steuerplanung wird durch Bernons Situation unterstrichen. Die US-amerikanische Steuerbehörde IRS erinnert daran, dass die Abgabe einer Einkommensteuererklärung keine freiwillige Angelegenheit ist. Tatsächlich werden jedes Jahr nur sehr wenige Amerikaner strafrechtlich verfolgt, weil sie ihre Steuererklärung nicht einreichen. Im Finanzjahr 2023 initiierte die IRS lediglich 979 Strafverfahren für Steuerstraftaten, darunter das Versäumnis, Steuererklärungen abzugeben. Bernon läuft Gefahr, zu dieser kleinen Gruppe zu gehören. Je länger er wartet, desto größer wird das Risiko. Eine verspätete Abgabe kann zu Bußgeldern und Zinsen führen, während das vollständige Ignorieren der Steuerpflicht strafrechtliche Verfolgung nach sich ziehen könnte. Der Fall des Geschäftsmanns Arturo Alejandro Cruz aus Houston zeigt dies deutlich: Er wurde 2022 zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, weil er von 2011 bis 2017 keine Steuererklärungen abgegeben hatte. Finanzexperten wie Dave Ramsey und Suze Orman raten deshalb, die Steuererklärungen so früh wie möglich einzureichen. Sollten Schwierigkeiten bei der fristgerechten Abgabe, der Berechnung der Steuern oder bei komplizierten finanziellen Situationen auftreten, kann es sich lohnen, in professionelle Hilfe zu investieren. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage von YouGov ergab, dass 20 % der erwachsenen US-Bürger einen Steuerberater oder Experten engagierten, um bei ihrer letzten Steuererklärung zu helfen. Weitere 9 % nutzten die Unterstützung eines lokalen oder gemeinnützigen Steuerdienstes.