Die US-Wasserstoffbranche hat Grund zur Freude: Mit der jüngst beschlossenen Änderung der Steuerregeln durch das Finanzministerium sind die Hürden für die Berechtigung zur Steuergutschrift für Produzenten von sauberem Wasserstoff deutlich gesenkt worden.
Dies hat insbesondere bei Anlegern für Euphorie gesorgt. Allen voran profitiert das Wasserstoffunternehmen Plug Power, dessen Aktie an der NASDAQ um fast 20 Prozent nach oben sprang – ein deutlicher Beleg dafür, wie wichtig regulatorische Weichenstellungen für die Branche sind.
Neue Dynamik durch Steuervorteile
Laut dem stellvertretenden Energieminister David Turk sollen die Anpassungen im Rahmen des Inflationsreduzierungsgesetzes (Inflation Reduction Act, IRA) von 2022 vor allem die Einführung von grünem Wasserstoff beschleunigen.
Die neuen Regeln erlauben es Wasserstoffproduzenten, auf eine Steuergutschrift von bis zu drei US-Dollar pro Kilogramm Wasserstoff zuzugreifen, sofern sie nachweisen können, dass ihre Produktion durch erneuerbare Energien gedeckt wird.
Ein entscheidender Vorteil für die Unternehmen: Bis 2029 genügt es, die Nutzung erneuerbarer Energien jährlich nachzuweisen. Erst ab 2030 wird eine stündliche Abrechnung erforderlich, was zusätzliche Investitionen in Speicherkapazitäten und Infrastruktur bedeuten könnte.
Plug Power als Branchenführer
Für Plug Power, ein führender Anbieter von Wasserstofflösungen, sind die Nachrichten ein wahrer Booster. Das Unternehmen hat bereits frühzeitig auf eine Diversifizierung seiner Produktpalette gesetzt und bietet sowohl Elektrolyseure als auch Komplettlösungen für Wasserstoffinfrastruktur an.
Plug Power zielt darauf ab, die gesamte Wertschöpfungskette von grünem Wasserstoff zu bedienen – ein Geschäftsmodell, das durch die Steuervorteile erheblich an Attraktivität gewinnt.
Die starke Reaktion der Plug Power-Aktie, die am Montag um 19,77 Prozent zulegte, unterstreicht das Vertrauen der Anleger in die Zukunft des Unternehmens.
Analysten bewerten die neuen Steuerregelungen als entscheidend für den Erfolg von Plug Power, das in den vergangenen Jahren teils heftig unter der Volatilität des Wasserstoffmarktes litt.
Herausforderungen bleiben
Trotz der positiven Signale gibt es weiterhin Hürden, die überwunden werden müssen. Die hohen Kapitalkosten für den Ausbau der Wasserstoffproduktion sowie die Unsicherheiten hinsichtlich einer flächendeckenden Infrastruktur bleiben zentrale Herausforderungen.
Hinzu kommt die Abhängigkeit von politischen Entscheidungen, die den langfristigen Erfolg der Branche maßgeblich beeinflussen können.
„Die steuerlichen Anreize sind ein wichtiger Schritt, aber wir benötigen auch eine klare Strategie für den Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur“, betont Jonathan Klein, Energieanalyst bei GreenTech Advisors. „Ohne diesen Rahmen könnten die derzeitigen Marktgewinne rasch verpuffen.“