05. Januar, 2025

Wirtschaft

Steuererstattungen: Was Sie wissen sollten

Steuererstattungen: Was Sie wissen sollten

In der komplexen Welt der Steuern gibt es durchaus erfreuliche Nachrichten: Möglicherweise steht Ihnen eine Steuererstattung zu, wenn Sie bestimmte Ausgaben oder Investitionen getätigt haben. Laut Dawn Register, Leiterin der Steuerstreitbeilegung bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO, könnten steuerbegünstigte Spenden oder Investitionen, wie etwa ins Enterprise Investment Scheme (EIS) oder Seed Enterprise Investment Scheme (SEIS), zu einer Rückzahlung führen. Auch berufsbedingte Ausgaben oder eine im Jahr nicht durchgehende Beschäftigung könnten Gründe für Steuererstattungen sein. Wenn das Finanzamt, HMRC, zu dem Schluss kommt, dass Sie zu viel Steuer gezahlt haben, erhalten Sie in der Regel bis Ende November ein Berechnungsschreiben, das sogenannte P800. Dieses Dokument gibt an, wie viel Steuergeld Ihnen zurückerstattet wird und wie Sie es einfordern können. Dies gilt allerdings nur für Angestellte und Rentenempfänger. Es ist wichtig, das Schreiben genau zu prüfen, denn manchmal könnte es auch eine Nachzahlung fordern. Sollten Unstimmigkeiten in der Berechnung auftreten, empfiehlt es sich, das HMRC zu kontaktieren. Auch ohne ein P800 können Angestellte ihren Steuerstatus online über das persönliche Steuerkonto einsehen und gegebenenfalls eine Erstattung beantragen. Bei Aufwendungen wie Pensionsbeiträgen oder Spenden müssen Sie entweder schriftlich an das HMRC herantreten oder eine Selbstveranlagungserklärung abgeben. Selbständige können über diese Erklärung auch gleich die Bankverbindung für Rückzahlungen angeben. Die nächste Frist hierfür ist der 31. Januar 2025. Die Bearbeitungszeit für Rückzahlungen variiert, von wenigen Tagen bis zu mehreren Wochen. Sollte eine Papiersendung oder eine Sicherheitskontrolle benötigt werden, kann sich die Bearbeitungszeit verlängern. Cheques kommen meist erst nach zwei Wochen an. Auf der HMRC-Website können Sie den Fortschritt Ihrer Rückzahlungsgesuche verfolgen. Die Höhe der Steuererstattung richtet sich dabei nach verschiedenen Faktoren wie Ihrem Einkommen und Ihren spezifischen Ansprüchen, etwa bei einer falschen Steuerklasse. Für Paare in Ehe oder eingetragener Partnerschaft gibt es den sogenannten "Marriage Allowance", bei dem der geringer verdienende Partner einen Teil seines Steuerfreibetrags übertragen kann. Rückzahlungen sind sogar bis zu vier Jahre rückwirkend möglich. Auch bei Immobilienkäufen kann es zu Überzahlungen kommen, die nachträglich erstattet werden, vor allem, wenn die Bezahlung der zusätzlichen Stempelsteuer nicht korrekt war. Der Antrag auf Rückerstattung muss innerhalb eines Jahres nach Verkauf des alten oder Kauf des neuen Hauses eingereicht werden. Es ist wichtig, sich vor Betrugsversuchen zu schützen. Unseriöse E-Mails, die angebliche Steuererstattungen versprechen, sind häufige Betrugsmaschen. Offizielle Anfragen des HMRC erfolgen niemals per E-Mail oder SMS. Verdächtige Nachrichten sollten an das HMRC weitergeleitet werden. Steuererstattungen können rückwirkend bis zu vier Jahre geltend gemacht werden. Arbeitgeber stellen jährlich eine P60-Bescheinigung aus, die bei der Beantragung hilfreich sein kann.