Die Aktie von Stellantis befindet sich seit Montag in einer kritischen Phase, nachdem das Unternehmen einen vorzeitigen Wechsel an der Unternehmensspitze angekündigt hat. Der Börsenwert des multinationalen Autobauers, der 14 bekannte Marken wie Chrysler, Fiat, Jeep, Maserati, Opel und Peugeot umfasst, sank um über acht Prozent auf knapp 35 Milliarden Euro. Seit Ende 2023 hat der Aktienkurs um über 45 Prozent auf 11,49 Euro nachgegeben, was ihn nach den Anteilen von Forvia zum zweitschwächsten Wert im Stoxx 600 Automobiles & Parts-Index macht.
Das aktuelle Kursniveau markiert den tiefsten Stand seit Sommer 2022. Noch im März hatte der Kurs mit 27,35 Euro einen Höchststand erreicht und die Marktkapitalisierung des Unternehmens überschritt 80 Milliarden Euro. Inzwischen hat Stellantis im Vergleich zu den deutschen Konkurrenten Mercedes-Benz, BMW und Volkswagen Boden verloren, obwohl auch diese Unternehmen mit Branchenproblemen zu kämpfen haben.
Der vorzeitige Rücktritt von CEO Carlos Tavares zeigt die internen Spannungen hinsichtlich der strategischen Ausrichtung. Tavares hatte ursprünglich geplant, 2026 auszutreten, der Verwaltungsrat akzeptierte jedoch seinen vorzeitigen Abgang im Zusammenhang mit Meinungsverschiedenheiten über die künftige Strategie. Ein interimistisches Führungskomitee unter John Elkann wird das Unternehmen leiten, bis ein neuer CEO im ersten Halbjahr 2025 ernannt wird.
Analysten sind besorgt über die plötzlichen Führungswechsel bei Stellantis, was sich negativ auf potentielle Investoren auswirken könnte. Jose Asumendi von JPMorgan bezeichnete die Interimsführung jedoch als "solide Lösung". Tom Narayan von RBC verwies auf die Herausforderung, die massiven Lagerbestände in Nordamerika zu reduzieren, was bis ins nächste Jahr andauern könnte und Preiszugeständnisse erfordern kann. Diese Faktoren könnten die Differenzen zwischen Tavares und dem Verwaltungsrat weiter verschärft haben.