02. Oktober, 2024

Wirtschaft

Stellantis verlängert Produktionsstopp für Fiat 500e

Stellantis verlängert Produktionsstopp für Fiat 500e

Stellantis, Mutterunternehmen von Fiat, Vauxhall, Peugeot und Citroen, hat angekündigt, den Produktionsstopp des elektrischen Fiat 500 bis zum 1. November auszudehnen. Ursprünglich war geplant, die Produktion am historischen Standort Mirafiori in Turin bis zum 11. Oktober auszusetzen. Grund für die verlängerte Produktionspause ist die schwache Nachfrage nach Elektrofahrzeugen in Europa, die bereits im August zum vierten Mal in Folge rückläufig war.

Im August gingen die Verkäufe von Elektrofahrzeugen in Europa um 43,9 Prozent zurück, wobei insbesondere die großen Märkte wie Deutschland und Frankreich betroffen waren. Die European Automobile Manufacturers' Association (ACEA) veröffentlichte diese bedenklichen Zahlen und verdeutlicht damit die Herausforderungen, vor denen die gesamte Automobilbranche steht.

Ein Sprecher von Stellantis bestätigte am Mittwoch die Verlängerung des Produktionsstopps und führte das „schwächelnde Elektrofahrzeuggeschäft in Europa" als Hauptgrund an. Gleichzeitig betonte er jedoch, dass Stellantis entschlossen sei, die Kontinuität aller Werke und Betriebe sicherzustellen. Das Unternehmen steht laut eigener Aussage auch in schwierigen Zeiten zu seinen Mitarbeitern und bekräftigt Italiens Rolle als einer der globalen Pfeiler des Konzerns.

Carlos Tavares, CEO von Stellantis, wird in der kommenden Woche vor einem italienischen Parlamentsausschuss erscheinen, um die „komplexe internationale und europäische Situation, in der sich der Automobilsektor befindet“, zu erörtern.

Dass die Nachfrage nach dem elektrischen Fiat 500, einem beliebten Stadtauto, zurückgeht, schürt Bedenken hinsichtlich der Zukunft des EV-Marktes in Europa. Der Fiat 500e, wie er offiziell genannt wird, machte in den ersten acht Monaten des Jahres 2024 zwei von fünf verkauften Elektrofahrzeugen in seinem Segment aus.

Europäische Automobilhersteller sehen sich einerseits mit der Konkurrenz durch kostengünstigere chinesische Fahrzeuge konfrontiert, während sie andererseits von staatlichen Vorschriften zur Erhöhung der EV-Verkäufe navigieren müssen. Gleichzeitig belasten steigende Preise und das Nachlassen des pandemiebedingten Nachfrageschubs die Verkaufszahlen neuer Autos.