Die Stellantis-Gruppe, unter anderem Eigentümer der britischen Marke Vauxhall, kündigte die Schließung ihres traditionsreichen Produktionsstandortes in Luton an, einem Standort, an dem seit 1905 Fahrzeuge gefertigt wurden. Von der Schließung betroffen sind zirka 1.100 Mitarbeiter, die bislang leichter, verbrennungsmotorischer Nutzfahrzeuge herstellten. Die geplante Herstellung einer elektrischen Version des Vivaro-Transporters, ursprünglich für 2025 vorgesehen, wird nun ebenfalls in Luton nicht stattfinden. Mit einer neuen Investition von 50 Millionen Pfund plant Stellantis, die Produktion elektrischer Nutzfahrzeuge in Ellesmere Port zu zentralisieren. Der Standort soll als britische Drehscheibe für Elektro-Transporter dienen und von der Expertise der britischen Belegschaft sowie der Nähe zum Green Automotive Hub profitieren. In Ellesmere Port werden bereits kleine Elektro-Nutzfahrzeuge gefertigt, künftig werden mittlere Modelle (K0) aus Luton hinzukommen. Um den Übergang zu gestalten, hat Stellantis einen Konsultationsprozess mit den Mitarbeitern und Gewerkschaften begonnen. Es wird ein umfassender Unterstützungsplan für die von der Schließung betroffenen Luton-Mitarbeiter vorbereitet, darunter die Umsiedlung Hunderter Arbeitsplätze nach Ellesmere Port sowie Jobunterstützung innerhalb der dynamischen Region Luton, wo neue Drittanbieter-Aktivitäten in Betracht gezogen werden könnten. Diese Entscheidung fällt im Kontext des britischen Zero Emission Vehicle (ZEV) Mandats, das auf Widerstand in der Autoindustrie gestoßen ist. Stellantis selbst warnte zuvor, dass ohne stärkere Nachfrage nach Elektrofahrzeugen die Produktion im Vereinigten Königreich beeinträchtigt werden könnte. Im Jahr 2021 investierte Stellantis bereits 100 Millionen Pfund in Ellesmere Port, die erste reine Elektrofahrzeug-Produktionsstätte von Stellantis weltweit. Dort werden bereits Modelle wie der Citroën ë-Berlingo, Vauxhall Combo Electric, Opel Combo Electric, Peugeot E-Partner und Fiat Professional E-Doblo gefertigt.