30. September, 2024

Wirtschaft

Stellantis senkt Gewinnprognose: US-Markt und schwaches Branchenklima belasten

Stellantis senkt Gewinnprognose: US-Markt und schwaches Branchenklima belasten

Der Automobilhersteller Stellantis hat angesichts der Herausforderungen auf dem nordamerikanischen Markt und der schwachen Branchenlage seine Gewinnerwartungen für dieses Jahr angepasst. Konzernchef Carlos Tavares rechnet nun mit einer bereinigten operativen Gewinnmarge zwischen 5,5 und 7,0 Prozent, wie das Unternehmen am Montag in Amsterdam bekanntgab. Zuvor hatte das Ziel im zweistelligen Prozentbereich gelegen.

Beim freien Finanzmittelfluss im Industriegeschäft – Finanzdienste ausgenommen – erwartet Stellantis nunmehr einen Abfluss von 5 bis 10 Milliarden Euro. Das ursprüngliche Ziel war hingegen ein Zufluss dieser Mittel. Insbesondere das US-Geschäft des Konzerns, der Marken wie Peugeot, Citroen, Fiat, Chrysler, Jeep und Alfa Romeo vereint, zeigte zuletzt deutliche Schwächen. Große SUV- und Pick-up-Modelle, die normalerweise hohe Gewinne einbringen, finden aktuell wenig Abnehmer. Dies führte zu einem Anstieg unverkaufter Fahrzeuge bei den Händlern und drückte die Verkaufspreise.

Infolge dieser Probleme zeigte sich bereits in den Halbjahresergebnissen eine klare Enttäuschung bei den Anlegern. Um gegenzusteuern, hat Tavares nun beschlossen, die Händlerbestände in den USA bis Jahresende auf maximal 330.000 Fahrzeuge zu reduzieren – ein Ziel, das ursprünglich erst für das erste Quartal des nächsten Jahres vorgesehen war. Die Auslieferungen sollen im zweiten Halbjahr um über 200.000 Fahrzeuge zurückgehen, im Gegensatz zu den zuvor geplanten 100.000 Stück. Zudem sollen verstärkte Rabatte den Absatz fördern.

Laut dem Unternehmen machen die Maßnahmen für den nordamerikanischen Markt etwa zwei Drittel der reduzierten Margenprognose aus. Ergänzend dazu werden schwächere Verkäufe in den meisten anderen Märkten erwartet. Stellantis reiht sich damit in die Liste der Automobilhersteller ein, die ihre Gewinnaussichten nach unten korrigieren mussten. Neben dem französisch-italienisch-amerikanischen Konzern hatten bereits die deutschen Automobilhersteller Mercedes-Benz, BMW, Porsche und der kriselnde Volkswagen-Konzern ihre Prognosen gekürzt.