27. November, 2024

Wirtschaft

Stellantis-Schließung: Aufruf zur dringenden Regierungshilfe in der britischen Automobilbranche

Stellantis-Schließung: Aufruf zur dringenden Regierungshilfe in der britischen Automobilbranche

Die britische Automobilindustrie steht vor einer bedeutenden Herausforderung und fordert von der Regierung dringende Unterstützung, um den Sektor und den Übergang zu emissionsfreien Fahrzeugen zu sichern. Auslöser des Alarms ist die angekündigte Schließung des Stellantis-Werks in Luton, eine Entscheidung, die im Zusammenhang mit dem Zero Emission Vehicle (ZEV) Mandat der britischen Regierung steht. Dieses Mandat wird von den Herstellern stark kritisiert, da es angeblich immense Kosten in einer Zeit auferlegt, in der die Nachfrage nach batterieelektrischen Fahrzeugen (BEVs) hinter den Erwartungen zurückbleibt. Laut der Society of Motor Manufacturers and Traders (SMMT) könnten die schwache Nachfrage und die Notwendigkeit, steigende Verkaufsquoten zu erfüllen, die Branche im Jahr 2024 rund 6 Milliarden Pfund kosten. Noch gravierender könnten die Auswirkungen auf Geschäftsfähigkeit und Arbeitsplätze sein. Ein weiteres Problem stellt der aktuelle Trend zum aggressiven Preisnachlass bei BEVs dar. Hersteller sehen sich gezwungen, erhebliche Rabatte im Wert von 4 Milliarden Pfund zu geben, um den Verkauf von Elektrofahrzeugen voranzutreiben. Trotz dieser Maßnahmen droht die Branche, das geforderte Ziel eines 22%igen Marktanteils von Elektrofahrzeugen nicht zu erreichen. Dies könnte eine teure Nicht-Einhaltungspflicht von 1,8 Milliarden Pfund allein für Pkw bedeuten. Die Konsequenzen für Hersteller von Vans könnten ebenfalls erheblich sein, da die Marktnachfrage weit hinter den Erwartungen der Mandate zurückbleibt. Insgesamt belaufen sich die "Compliance-Kosten" auf fast 6 Milliarden Pfund allein für 2024, mit steigender Tendenz. Diese finanzielle Belastung könnte dazu führen, dass Marken sich vom britischen Markt zurückziehen und internationale Investoren das Vereinigte Königreich als Produktionsstandort in Frage stellen. Mike Hawes, CEO der SMMT, betont die Dringlichkeit einer Neubeurteilung des Automobilmarkts und der zugrundeliegenden Regularien. Er argumentiert, dass es nicht darum geht, Verpflichtungen abzuschwächen, sondern vielmehr darum, praktikable Regelungen zu schaffen, die profitabel sind und Wachstum sowie die angestrebte ökologische Wende ermöglichen.