Der Automobilhersteller Stellantis hat ambitionierte Pläne verkündet, die an ihrem Van-Fertigungsstandort in Luton für Aufruhr sorgen könnten. Die Umstellung auf ein reines Elektro-Zeitalter erfordert den Umbau ihrer Produktionskapazitäten. Mehr als 1.100 Arbeitsplätze stehen dabei auf dem Spiel, da die Produktion in Luton im kommenden April eingestellt werden soll.
Der Konzern plant, seine Kräfte in Ellesmere Port zu bündeln, um dort ein Zentrum für elektrische Nutzfahrzeuge aufzubauen. Nach einer Investition von 100 Millionen Pfund in die Umstellung auf Batterieantriebe vor drei Jahren, sind weitere 50 Millionen Pfund für den Standort in Cheshire vorgesehen. Die Entscheidung fiel im Kontext der strengen Null-Emissions-Vorgaben der britischen Regierung. Diese verlangt, dass bis 2030 ganze 80% aller Neuwagen elektrisch betrieben sein müssen.
Die Autobauer stehen unter Druck, angesichts der geforderten Verkaufsquoten für E-Fahrzeuge. Eine Woche, nachdem Ford angekündigt hatte, 800 Stellen im Vereinigten Königreich zu streichen, sorgt die Nachricht von Stellantis für zusätzliche Unruhe. Auch Bedenken zur unzureichenden Ladeinfrastruktur wurden laut.
Arbeitnehmer in Luton sehen sich mit Unsicherheiten konfrontiert. Doch gibt es für betroffene Mitarbeiter die Aussicht auf neue Arbeitsplätze in Ellesmere Port. Stellantis versichert zudem Unterstützung bei Umschulungen und der Arbeitssuche. Die Regierung hebt hervor, dass ihre Investitionen in emissionsfreie Fahrzeuge und die Transformation der heimischen Produktion fortgesetzt werden.