22. Oktober, 2024

Wirtschaft

Stellantis nutzt Mexiko als Produktionsventil für US-Truck-Fabrik

Stellantis nutzt Mexiko als Produktionsventil für US-Truck-Fabrik

Der Automobilriese Stellantis hat Pläne bekanntgegeben, sein Werk in Mexiko zu erweitern, um die prognostizierte Vollauslastung einer US-Truck-Fabrik abzufedern. Christine Feuell, CEO der Marke Chrysler, kommentierte diese strategische Entscheidung bei einem Event in Detroit, das von Reuters ausgerichtet wurde. Die erweiterte Kapazität soll jedoch nicht mit möglichen Einsparungen nach einer Vereinbarung mit der United Auto Workers-Gewerkschaft in Verbindung gebracht werden, wie Feuell vehement betonte. Laut Feuell handelt es sich bei der Erweiterung des Werks in Saltillo um keine Sparmaßnahme, sondern um eine nüchterne Entscheidung auf Basis der dortigen Produktionskompetenzen im Truck-Segment. In Saltillo werden bereits Pickup-Trucks produziert, was die Entscheidung zusätzlich untermauert. Unklar bleibt allerdings die Zukunft der Produktion des Ram 1500, der aktuell noch im Sterling Heights Werk in der Nähe von Detroit gefertigt wird. Feuell stellte klar, dass Ram 1500 Trucks in Saltillo derzeit nicht gebaut werden, ließ jedoch offen, ob sie dies in Zukunft tun würden. Berichten zufolge ist allerdings eine Erweiterung der Fabrikfläche in Saltillo geplant. Diese Entwicklungen erfolgen zu einem Zeitpunkt, an dem die Produktionspläne von Stellantis vermehrt Aufmerksamkeit erhalten, da die United Auto Workers auf einen möglichen landesweiten Streik gegen das Unternehmen hinarbeitet. Während Stellantis versichert, sämtliche Vertragsverpflichtungen einzuhalten, hat das Unternehmen die UAW seinerseits vor einem Bundesgericht verklagt. Der Autokonzern durchläuft derzeit umfassende Führungswechsel. CEO Carlos Tavares hat es sich zum Ziel gesetzt, die stagnierenden Absätze und Gewinne in Nordamerika zu revitalisieren, bevor er 2026 seinen Posten verlassen wird. Bereits zu Jahresbeginn deutete er an, weniger performante Marken im Portfolio streichen zu wollen. Feuell hob hingegen die starke Positionierung von Chrysler hervor, unterstützt durch eine gut finanzierte Produkt- und Technologieplanung.