17. Oktober, 2024

Wirtschaft

Stellantis liefert enttäuschende Zahlen – Südamerika als Lichtblick

Stellantis liefert enttäuschende Zahlen – Südamerika als Lichtblick

Der Automobilgigant Stellantis hat seine vorläufigen weltweiten Auslieferungszahlen für das dritte Quartal veröffentlicht. Während der Hersteller in Südamerika als einzigem Markt positive Zahlen verzeichnete, enttäuschten die übrigen Regionen durchweg. Insbesondere in Nordamerika kämpft das Unternehmen mit rückläufigen Verkäufen, hohen Beständen und ebenso anhaltenden Konflikten mit Gewerkschaften und Händlern. Der Rückgang bei den konsolidierten Auslieferungen belief sich weltweit auf 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, was eine Reduktion von mehr als 1,4 Millionen auf über 1,1 Millionen Fahrzeuge bedeutet. Ursächlich sind Produktumstellungen und Maßnahmen zur Bestandsreduzierung bei Händlern. Stellantis, zu dem renommierte Marken wie Jeep, Ram, Chrysler, Dodge und Fiat gehören, verzeichnete einen stärkeren Rückgang bei den Auslieferungen als bei den tatsächlichen Verkäufen, welche um etwa 15 Prozent sanken. Als Teil seiner neuen Transparenzstrategie will das Unternehmen künftig quartalsweise globale Auslieferungsschätzungen publizieren und Einblicke in die dazugehörigen Geschäftstrends geben. In Nordamerika sanken die Auslieferungen drastisch um 36 Prozent, was hauptsächlich auf vorab angekündigte Produktionskürzungen und Lücken im Produktportfolio zurückzuführen ist. Diese Lücken betreffen die Periode vor der Einführung neuer Modelle wie des elektrischen Dodge Charger Daytona und Jeep Wagoneer S. Obgleich die US-Verkäufe um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum abnahmen, konnte Stellantis seinen Marktanteil von 7,2 Prozent im Juli auf 8 Prozent im September steigern. Diese Entwicklung wird jedoch von Branchenbeobachtern wie Edmunds.com kritisch gesehen, da Stellantis hinter Wettbewerbern wie General Motors, Toyota und Ford zurückfällt. Carlos Tavares, CEO von Stellantis, kommentierte auf dem Pariser Autosalon, dass ein unzureichender Marketingplan im zweiten Quartal zu den aktuellen Bestandsproblemen beigetragen habe. Er sieht das Unternehmen jedoch auf einem "guten Weg", um 2025 einen Neustart hinzulegen. Eine kürzlich angekündigte Umstrukturierung im Management, einschließlich eines neuen COO für Nordamerika und eines neuen CFO, soll frischen Wind bringen. Die Herausforderungen führten zu einer ungewöhnlichen öffentlichen Kritik seitens der US-Händler gegenüber der Unternehmensführung in diesem Jahr.