31. Oktober, 2024

Wirtschaft

Stellantis kämpft mit Umsatzrückgang und Lagerüberschüssen in den USA

Stellantis kämpft mit Umsatzrückgang und Lagerüberschüssen in den USA

Der Automobilgigant Stellantis verzeichnete im dritten Quartal dieses Jahres einen besorgniserregenden Umsatzrückgang, besonders auf dem für das Unternehmen kritischen nordamerikanischen Markt. Die Erlöse schrumpften im Vergleich zum Vorjahr um über 25 % auf 33 Milliarden Euro und blieben damit weit hinter den ohnehin pessimistischen Erwartungen der Analysten zurück. In Bezug auf den Fahrzeugabsatz markierte das Quartal ebenfalls einen Rückschritt, mit lediglich 1,15 Millionen verkauften Autos – ein Rückgang von 20 % im Vergleich zum Vorjahr.

Hauptverantwortlich für die aktuelle Situation sind laut Stellantis der hohe Lagerbestand an Fahrzeugen, insbesondere in den USA, und Verzögerungen bei Modelleinführungen in Europa aufgrund strenger Qualitätsanforderungen. Das Unternehmen, das Marken wie Peugeot, Citroen, Fiat, Chrysler, Jeep und Alfa Romeo im Portfolio hat, plant, in diesem Jahr fast 20 neue Modelle auf den Markt zu bringen. Diese Einführung neuer Modelle hat allerdings eine Stagnation der Verkäufe in der Übergangsphase verursacht, obwohl die Nachfrage nach neuen Fahrzeugen stabil bleibt. Ein Lichtblick ist die bevorstehende Einführung der Modelle des chinesischen Elektrofahrzeugherstellers Leapmotor in Europa, für die bereits 200 Händler gewonnen wurden.

Die unverkauften Fahrzeuge in den Autohäusern und Lagerbereichen in den USA setzen die Verkaufspreise derweil unter Druck. Die Händler beklagten sich über die fortlaufende Produktion trotz stagnierender Verkäufe und mangelnder Unterstützung seitens Stellantis, um Rabatte zu gewähren. Der Verkaufsschwerpunkt von Stellantis in den USA liegt traditionell auf großen SUV- und Pick-up-Modellen, die den Großteil des Gewinns generieren.

In einer Reaktion auf die Herausforderungen drosselte CEO Carlos Tavares die Produktion und setzte finanzielle Anreize ein, um Rabatte zu ermöglichen und Lagerbestände zu reduzieren. Die daraus resultierende drastische Senkung der Gewinnprognose Ende September führte zu einem Schock unter den Investoren, ebenso wie der Austausch der ehemaligen Finanzchefin Natalie Knight durch Doug Ostermann. Tavares hat noch einen Vertrag bis Anfang 2026 bei Stellantis, obwohl bereits nach einem Nachfolger gesucht wird.