Der Automobilriese Stellantis, Mutterkonzern von Opel, sieht nach einem herben Einbruch seiner Gewinne keine rasche Erholung am Horizont. Der Gewinn des Unternehmens, das in Amsterdam als Rivale von Volkswagen gelistet ist, brach im letzten Jahr um beeindruckende 70 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro ein. Insbesondere der US-Markt bereitete Stellantis große Probleme, was die Investoren dazu veranlasste, die Aktie abzustossen.
In Paris verlor das Papier 4,5 Prozent und fiel auf 12,88 Euro, womit es zu den schwächsten Performern im EuroStoxx 50 gehörte. Schon seit Ende September hat sich die Aktie der 12,50-Euro-Marke angenähert und bleibt dort in einer hartnäckigen Abwärtsspirale. Anfang des vergangenen Jahres hatten die Rekordwerte von über 27 Euro noch andere Zeiten versprochen.
Die Finanzkennzahlen aus dem zweiten Halbjahr enttäuschten, und Analysten wie Philippe Houchois von Jefferies und Patrick Hummel von der UBS zeigten sich über die Zukunftsaussichten nicht begeistert. Ein rapider Rückgang der um Sondereffekte bereinigten operativen Gewinnmarge von 12,8 Prozent auf 5,5 Prozent unterstreicht die aktuellen Herausforderungen. Das Management, unter der Führung von Interimschef John Elkann, erwartet in diesem Jahr keine wesentliche Verbesserung, selbst bei stabilen Handelsbedingungen, und schlägt eine reduzierte Dividende von 68 Cent je Aktie vor.
Das vergangene Jahr forderte Stellantis besonders auf dem US-amerikanischen Markt heraus. Übervolle Händlerlager und notwendige Produktionsanpassungen führten zusammen mit Rabattaktionen zu schwachen Ergebnissen. Dadurch sank der Umsatz 2024 um 17 Prozent auf 156,9 Milliarden Euro. Dennoch blickt man optimistisch auf die Einführung von zehn neuen Modellen in diesem Jahr, die die Einnahmen wiederbeleben sollen, und erwartet eine Verbesserung der Liquiditätssituation. Vielfach wurden 2023 strategische Weichen gestellt, so Elkann, mit neuen Plattformen und Kooperationen in der Batteriefertigung.
Die angespannte Lage in den USA hatte schließlich zur vorzeitigen Ablösung des langjährigen Unternehmenschefs Carlos Tavares geführt. Die Suche nach einem Nachfolger ist laut Unternehmensangaben weit fortgeschritten und soll im ersten Halbjahr abgeschlossen werden.