Stellantis geht eine strategische Allianz mit dem Lösungsanbieter dSPACE ein, um die cloud-basierte Entwicklung seiner Fahrzeuge voranzutreiben. Im Kern dieser Zusammenarbeit steht die Integration der VEOS-Plattform von dSPACE für Software-in-the-Loop-Tests (SIL) in das Virtual Engineering Workbench (VEW) von Stellantis. Diese vereinte Plattform ermöglicht eine schnellere und skalierbarere Entwicklung kundenorientierter Funktionen.
Mit dem VEW erhalten Ingenieure bei Stellantis weltweit die Möglichkeit, Software bereits in frühen Entwicklungsphasen zu verfeinern. Virtuelle Umgebungen erlauben es, Software bis zu einem Jahr vor Verfügbarkeit der tatsächlichen Hardware zu entwickeln, zu integrieren, zu testen und zu optimieren. Diese Integration verspricht, die Markteinführungszeiten neuer Fahrzeugssoftware auf unter zwei Jahre zu verkürzen – eine signifikante Verbesserung gegenüber bisherigen Zeitplänen.
Im Mittelpunkt der Softwarestrategie von Stellantis stehen drei KI-gesteuerte Technologieplattformen: STLA Brain, STLA SmartCockpit und STLA AutoDrive. Diese Plattformen, die noch in diesem Jahr bei einigen ausgewählten Fahrzeugen Premiere feiern sollen, wurden am VEW entwickelt. Sie gewährleisten eine agile Bereitstellung von Funktionen über die 14 Marken des Unternehmens hinweg. Ein Schlüsselelement des VEW ist das Virtuelle Cockpit, das Entwicklungzyklen bis zu 100-mal schneller als herkömmliche Methoden beschleunigen soll.
Yves Bonnefont, Chief Software Officer von Stellantis, hebt hervor: "Die Integration der dSPACE-Tools in unser Virtual Engineering Workbench ermöglicht es uns, innovative Funktionen schneller bereitzustellen, um den Erwartungen unserer Kunden gerecht zu werden und ihr Fahrerlebnis zu verbessern. Diese Zusammenarbeit ist entscheidend für die Realisierung unserer Vision von intelligenten, vernetzten Fahrzeugen und der kontinuierlichen Verbesserung durch Over-the-Air-Updates."
Die Umsetzung des vorgeschlagenen unverbindlichen Memorandum of Understanding (MOU) zwischen Stellantis und dSPACE hängt von der Finalisierung eines endgültigen Abkommens ab. dSPACE-CEO Carsten Hoff fügt hinzu: "Der Einsatz unserer Produkte auf den neuen Technologieplattformen von Stellantis erlaubt es uns, direktes Kundenfeedback zu sammeln. Diese enge Zusammenarbeit wird uns dabei helfen, unsere Softwareprodukte voranzubringen und die ausgeklügeltste und effizienteste Toolchain für die Validierung von softwaredefinierten Fahrzeugen bereitzustellen, die eine frühe Integration und nahtlose Kombination von SIL- und HIL-Testmethoden ermöglicht."
Anfang dieses Monats gab Stellantis bekannt, dass One Equity Partners (OEP) eine Mehrheitsbeteiligung an Comau, spezialisiert auf industrielle Automatisierung und Robotik, abgeschlossen hat.