03. März, 2025

Politik

Steinmeier kritisiert Trump: Diplomatische Entgleisungen in Washington

Steinmeier kritisiert Trump: Diplomatische Entgleisungen in Washington

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den Vorfall im Weißen Haus anlässlich des Treffens zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj scharf verurteilt. Besonders verärgert zeigte sich Steinmeier über die Demütigung, die Selenskyj vor der ganzen Welt erleiden musste. "Diplomatie scheitert, wenn Verhandlungspartner vor aller Welt gedemütigt werden", äußerte der Bundespräsident gegenüber der Deutschen Presse-Agentur während seines Fluges nach Uruguay. Er nutzte die Gelegenheit, um Deutschland zur zügigen Regierungsbildung aufzurufen. Steinmeier zeigte sich zutiefst erschüttert über die Geschehnisse im Weißen Haus. "Die Szene gestern im Weißen Haus ließ mir den Atem stocken", so der Bundespräsident. Vor laufenden Kameras war eine Pressekonferenz zwischen Trump und Selenskyj eskaliert und endete im Eklat. Der Ursprung des Streits lag in Differenzen über einen Friedensschluss sowie notwendige Sicherheitsgarantien für die Ukraine, die seit drei Jahren einen Abwehrkrieg gegen Russland führt. Der Bundespräsident betonte die Verpflichtung Europas zu Freiheit, Demokratie und Recht und hob hervor, wie wichtig eine schnelle Regierungsbildung in Deutschland sei, um eine mögliche Unterwerfung der Ukraine zu verhindern. Auf seine Ankunft in Montevideo hin lobte er die amerikanischen Beiträge zur demokratischen Nachkriegsordnung in Deutschland und äußerte sein Unverständnis darüber, dass die Werte, für die Amerika lange stand, zur Disposition gestellt werden könnten. Die besorgniserregenden Vorkommnisse in Washington gaben Anlass zur Hoffnung auf eine europäische Initiative, die die Beziehungen zwischen Europa und den USA wieder verbessert. Steinmeier äußerte seinen Wunsch, dass diese diplomatische Krise nicht zementiert wird und rief zu einer Rückkehr zu konstruktiven Gesprächen auf.