Die Diskussion über die geeignete Sicherheits- und Verteidigungspolitik in Deutschland hat erneut an Bedeutung gewonnen. Ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung empfindet ein nachvollziehbares Verlangen nach dauerhaftem Frieden und vermeidet daher häufig militärische Überlegungen. Dennoch ist es unabdingbar, den realen Bedrohungen mit der notwendigen Ernsthaftigkeit zu begegnen, anstatt sie unüberlegt zu vernachlässigen. Kritische Stimmen, die davor warnen, die aktuelle Situation zu beschönigen, sollten Gehör finden, da ein Untätigbleiben unter Umständen gefährlicher sein könnte als vermeintliche Kriegstreiberei.
Führende Experten auf dem Gebiet der Sicherheitspolitik, wie Sönke Neitzel und Carlo Masala, betonen eindringlich die Bedeutung von Sicherheitsinvestitionen. Sie mahnen davor, die Konsequenzen zu unterschätzen, die sich daraus ergeben könnten, wenn Deutschland und Europa die seit dem Ende des Kalten Krieges entstandenen sicherheitspolitischen Lücken nicht schließen. Die globale geopolitische Lage befindet sich in einem stetigen Wandel. Insbesondere die schwindende Schutzgarantie durch die USA, die unter einer politischen Führung wie der von Präsident Donald Trump in Frage gestellt wurde, hebt die Dringlichkeit hervor, eigenständige Sicherheitsmaßnahmen zu implementieren.
In diesem Zusammenhang wird die Übernahme von Eigenverantwortung in der Sicherheitspolitik zu einer zentralen Herausforderung für Europa. Der Kontinent steht an einem Wendepunkt, an dem die Abhängigkeit von externen Akteuren überdacht und die Notwendigkeit einer verstärkten, eigenständigen Verteidigungsstrategie erkannt werden muss. Dies erfordert nicht nur politische Entschlusskraft, sondern auch die Bereitschaft, in entsprechende Ressourcen und Technologien zu investieren, um den Schutz und die Sicherheit der Bevölkerung nachhaltig zu gewährleisten.