12. Februar, 2025

Märkte

Steigender Importdruck auf Europas Stahlmärkte: Herausforderungen für Thyssenkrupp Steel

Steigender Importdruck auf Europas Stahlmärkte: Herausforderungen für Thyssenkrupp Steel

Die europäische Stahlindustrie sieht sich neuen Herausforderungen gegenüber, nachdem die USA Sonderzölle auf Aluminium und Stahl angekündigt haben. Dennis Grimm, der Chef von Thyssenkrupp Steel, äußerte sich im "Morgenecho" auf WDR 5 besorgt über die indirekte Auswirkung dieser Maßnahmen auf europäische Märkte. Obwohl die Importzölle Thyssenkrupp Steel Europe direkt wenig betreffen, rechnet Grimm mit einem spürbaren „Umlenkungseffekt“, der sowohl das Unternehmen als auch den gesamten wirtschaftlichen Raum Europas unter Druck setzen wird. Insbesondere könnten große Mengen an Stahl, die bisher in die USA eingeführt wurden, nun den europäischen Markt fluten und dort zusätzlichen Wettbewerb verursachen.

Thyssenkrupp Steel, bereits unter wirtschaftlichem Druck stehend, sieht sich mit hohen Energiepreisen und bestehenden Überkapazitäten konfrontiert. Momentan verfügt das Unternehmen über eine Kapazität von 11,5 Millionen Tonnen Stahl, verkauft jedoch regelmäßig nur etwa 9 Millionen Tonnen. Der Druck auf die Märkte durch Billigimporte verschärft die Situation. Vor diesem Hintergrund mahnt Grimm an, die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und fordert von der neuen Bundesregierung schnellere Maßnahmen. Essentiell sei die Sicherstellung wettbewerbsfähiger Energiekosten und ein verlässlicher Schutz gegen Billigimporte aus dem Ausland.

Trotz der Herausforderung bleibt Grimm zuversichtlich bezüglich des deutschen Standorts. Mit einer festen Verpflichtung zur deutschen Heimat möchte Thyssenkrupp Steel seine Position als Deutschlands größter Stahlhersteller behaupten. Vor einem erheblichen Umbau stehend, plant die Sparte unter anderem, die Produktionskapazität zu verringern und Arbeitsplätze zu reduzieren. Auch wenn genaue Pläne hierzu noch nicht offengelegt wurden, soll die Anzahl der Stellen von 27.000 auf 16.000 reduziert oder umstrukturiert werden.